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Stadler-Prozess im Schlussdrittel – Hanno Settele und Ed Moschitz sollen aussagen

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Landesgericht Wien.

Landesgericht Wien.

(Wien, am 17. Juni 2014) Kurzusammenfassung: Am vierten Prozesstag Strache und Freunde gegen Ewald Stadler und Freude im Landesgericht Wien waren wenige Neuheiten zu erfahren. Es wurden folgende Zeugen einvernommen:

1. Der Parlamentarier und persönliche Assisent von HC Strache, Herbert Kickl.
2. Der Zweite Landtagspräsident des Wiener Landtages, Johann Herzog (Burschenschaft Aldania).
3. Der Notar und Parlametarier Harald Stefan (Burschenschaft Olympia).
4. Der Wiener Landtagsabgeordnete und Obmann des Rings Freiheitlicher Jugend RFJ Dominik Nepp (Burschenschaft Aldania), einst Mitarbeiter des Stadler im Eurofighter-Untersuchungsausschuss.

Am 18. Juni 2014 sollte der voraussichtlich letzte Prozesstag sein, an dem die “Foto-Affäre” und weitere Enthüllungen Stadlers zur FPÖ behandelt werden. Stadler will mit der Übergabe der Fotos an Medien nach wie vor nichts zu tun haben.

Daher haben sein Verteidigerschwergewicht Marcus Essl (erkrankt, vertreten durch Gernot Steier aus Neulengbach) am 17. Juni 2014 kritisiert, dass die Richterin über zwei Beweisanträge (Zeugenvorladungen) noch nicht entschieden hat. Man kritisierte das erstmal in hektischem Tonfall. Es geht um die Vorladung des Journalisten Hanno Settele und des Journalisten Ed Moschitz. Von beiden gibt es bisher keine Ladeadresse, daher möchte man sie via ORF laden. Es geht darum, dass vor allem Hanno Settele darüber Auskunft geben soll, von wem er die Fotos für den ORF-Bericht erhalten hat und wie diese ausgesehen haben (verpixelt oder nicht).

Stadler bestreitet nicht, dass er den Bürgeranwalt Kabas von Material, das es geben soll, informiert hat, aber er bestreitet, dass er Fotos Medien zugespielt hat, wodurch erst der Vorwurf der versuchten oder vollendeten Nötigung erfüllt wäre. Die Richterin wird am Mittwoch entscheiden, ob sie die beiden Journalisten vorlädt.

Am 18. Juni 2014, dem fünften Prozesstag sind diese Zeugen zu hören (Auswahl):

1. FPÖ-Bundesrat Hans-Jörg Jenewein, zugleich Pressesprecher von Johann Gudenus.
2. Die Ehefrau Ewald Stadlers.
3. Die Parlamentarierin Martina Schenk, von 2005 bis 2008 Bundesgeschäftsführerin der FPÖ.

“Ergänzende Beschuldigteneinvernahme” von Stadler am Tag fünf geplant

Am 17. Juni 2014 war heftiges Begehren Stadlers und seines Anwalts, dass er bereits für 18. Juni 2014 das schriftliche Protokoll der Aussage Straches in Händen halten wolle.

Er will mit seinem Anwalt am 18. Juni 2014 eine “ergänzende Beschuldigteneinvernahme” von sich selber durchführen, da er weiteres Briefmaterial zu Hause gefunden hat und dazu braucht er das Protokoll Strache. Die Richterin sagt, dass das nicht möglich ist, dass das Protokoll “bereits morgen” fertig ist. Daher wurde bereits eine Vertagung ins Auge gefasst, alle haben den Kalender gezückt.

Die Richterin Philipp ließ verlauten, dass sie ab August zwei Wochen in Urlaub ist. Die Staatsanwältin Schön ließ verlauten, dass sie ab 20. Juli zwei Wochen einige schwere Verhandlungsbrocken hat und daher nur ein Termin davor oder danach in Frage kommt. Zweitangeklagter Stelzl ließ verlauten, dass er ab Ende Juli eine Auslandsreise macht. Erstangeklagter Stadler ließ verlauten, dass er “ab 1. Juli sehr frei disponibel ist, denn da läuft mein Mandat aus” (gemeint: EU-Mandat).

Man kann spekulieren, dass man sich auf einen fortgesetzten Termin rund um den 15. Juli einigt, oder erst Anfang September weitermacht, wenn dann alle Einvernahmeprotokolle in Reinschrift getippt, von der Richterin auf Korrekturen gegengelesen und ins Justiz-EDV-System eingepflegt sind.

Alles dauert

Auch auf “Wien Extra” schießen die Preußen nicht schnell. Daher dauert auch hier die Zusammenfassung der Argumente des vierten Gerichtstages noch an. Es geht derzeit nur blockweise.

Marcus J. Oswald (Ressort: Gericht, Landesgericht Wien)


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Picknick und Show

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Im Vorjahr sah es am Fahrradpicknick british aus. (Foto: Fahrradpicknick.at)

Im Vorjahr sah es am Fahrradpicknick british aus. (Foto: Fahrradpicknick.at)

(Wien, im Juni 2014) Ein Picknick ist ein Essen im Freien und es wird nicht alleine eingenommen, sondern in der Gruppe.

Mit der sommerlichen Jahreszeit laden heuer wieder Organisationen zum „Picknick“. So findet am 22. Juni 2014 das „3. Fahrradpicknick“ auf der Galopprennbahn Freudenau statt, am gleichen Tag das „Zirkuspicknick“ bei der roten Donaubrücke, der Jedlseeer Brücke.

Fahrradpicknick

Das Fahrradpicknick veranstaltet die neue Dachorganisation der wichtigsten Radfahr-Initiativen, die seit 2013 unter dem Namen „Radlobby Österreich“ auftritt.

Wie man aus der Sponsorenliste erkennen kann, sind wesentliche Radhändler vertreten. Zum Beispiel das Geschäft „Radlager“, das – ohne Schwärmerei – ein sehr schönes altes „Olmo“-Rad zum Verkauf führt, das man einmal gefahren haben sollte.

Ein weiterer Sponsor ist die Firma „Heavy Pedals“, deren Macher Pioniere der Wiener Radszene sind. Ihre Spezialität sind ökologische Botendienste, da sie auch größere Lasten nicht mit dem PKW, sondern per Fahrrad bringen. Zitat: „Wir sind ein reiner LastenfahrradbotInnendienst, sind somit ohne direkte Emissionen in der Stadt unterwegs.“

Ein Sponsor des “Fahrradpicknick” ist die “Cooperative Fahrrad” in der Gumpendorferstraße, die angemessen preiswerte Reparaturen macht, auch sonst alles Fahrradnützliche führt und Räder, die man unbedingt einmal gefahren haben sollte, etwa das Sirrus-Carbonrad von Specialized. Wenn man über Fahrgefühl reden will, könnte man damit beginnen.

Das “Fahrradpicknick” ist eine neue Veranstaltung rund ums Rad, das in die Bereiche Mode und Lifestyle weiter hineinreicht als die üblichen Radausfahrten, die eher ungezwungen ablaufen. Man will das Picknick als geselliges Ereignis mit einer Note Retrospektive und britischem Stil verbinden. Es gab in früheren Jahren in anderem Zusammenhang auf der Galopprennbahn Freudenau ähnlich modebetonte Events, die sich jedoch nicht lange hielten. Man wird sehen, wie weit das „Fahrradpicknick“ Bestand haben wird. Am 22. Juni 2014 findet es zum dritten Mal statt.

Zirkuspicknick

Eine andere Gruppe inszeniert am gleichen Tag ein „Zirkuspicknick“. Das sind Spezialisten auf anderem Gebiet: Dem Zirkus.

Das Zirkuspicknick findet am Wochenende unter der Jedlseer Brücke statt. (Foto Oswald)

Das Zirkuspicknick findet am Wochenende unter der Jedlseer Brücke statt. (Foto Oswald)

Der Circus Kaos besteht aus vier Ebenen: 1986 gründete sich ein Sportverein mit Namen “Para”, der vorrangig mit Kindern zwischen 0,5 und 10 Jahren arbeitet. 1991 entstand ein Jugendcircus mit Namen “Kaos”. 1996 entstand das “Institut für Spiel- und Sporttechnologie” (ISST). Man entwickelt, baut und vertreibt Zirkusgeräte. Schließlich entstand 2001 die “Zirkus Akademie Wien”, die zirkusspezifische Ausbildung in einem zweijährigen Lehrgang macht.

Zum “Zirkuspicknick” mit Spaziergang im Freien lädt man für den 21. und 22. Juni 2014 unter der roten Brücke an der Alten Donau. Dort wird auch das neue Programm vorgestellt, in dem Kinder die Hauptrolle spielen. Es wird entlang der Donau inszeniert, unter der Brücke und unterwegs. Wie immer wird mitgefilmt und danach eine DVD produziert. Die Platzkarten sind schon verkauft. Am Grillstand gibt es Küche.

Das neue Programm 2014: Circus Kaos. (Foto: Folder)

Das neue Programm 2014: Circus Kaos. (Foto: Folder)

Der Verein KAOS sucht derzeit dem Vernehmen nach eine neue Turnhalle zum Trainieren, da die bisher genutzte saniert wird und nicht mehr verfügbar ist.

Marcus J. Oswald (Ressort: Termindienst)


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Deutscher Demonstrant zwickte Wiener Polizisten in Genital – verurteilt

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Demonstrant aus Deutschland. (Foto: Archiv)

Demonstrant aus Deutschland. (Foto: Archiv)

(Wien, im Juni 2014) Er war lange ein Mann ohne Identität. Nach einer höchst merkwürdigen Demonstration an der Mariahilferstraße am 17. Mai 2014 festgenommen, verschwieg er wochenlang in der Wiener U-Haft seine persönlichen Daten. Er machte zur Sache keine Angaben und nannte auch nicht seinen Namen. Zur Sache tat das nichts.

Lange Beschuldigter ohne Namen

Es ist nach österreichischer Rechtsordnung möglich, auch gegen jemanden Strafanklage zu erheben, der seinen Namen und damit seine Identität verschweigt, so der Sachverhalt klar ist. Der war objektiv klar.

Der Deutsche hat einen Polizisten verletzt, nachdem er an einer Demonstration gegen die sogenannten “Wiener Identitäre” teilgenommen hatte.

Diese außerparteiliche, aber politische Gruppe will eine Sozialbewegung sein, die für Patriotismus, kulturelle Leitbilder und westlich orientierte Religion, auf der anderen Seite für eine Abgrenzung zum Islam steht. Gegründet als Facebook-Gruppe trat die Wiener Kleininitiative ab Ende 2012 als Verein mit Störaktionen und Flash Mobs bei diversen Anlässen (Caritas, Votivkirche) in Erscheinung. Sowohl im Web als auch im Verein tummeln sich einige Burschenschafter und vormalige Strammrechte.

Der Wiener “Verein der Identitäre” definiert sich über das Konzept der starken Binnenidentität (frei übersetzt das, was Rechtspolitiker “Europa der Völker” nennen) mit klar definiertem Außenfeind (Islam) und sieht sein Vorbild im französischen Zusammenschluss rechtspolitischer Vorfeldgruppen der Front National, dem “Bloc Identitaire”. Soweit graue Theorie und bescheidene Praxis.

Neo-Rechte zeigt sich öffentlich

Bislang hat von diesem Verein in Wien niemand etwas gehört oder gesehen. Das sollte sich am 17. Mai 2014 ändern als man eine Demonstration ankündigte und auch durchführte.

An diesem Samstag ging in Niederösterreich ein Hochwasser über die Ufer. In Wien war es nasskalt und die Emotionen unter politisierenden Vereinen kochten über.

Die Demonstration der Neo-Rechten begann am Christian Broda-Platz um 13 Uhr, weshalb sich die rivalisierenden linken und autonomen Gruppen, allen voran die “Linkswende” des bekennenden Hanfliberalisierers Martin Ecker, bereits zwei Stunden vorher am Ort einfanden. Mehrere hundert Polizisten trennten die Aktivisten.

Die Gegenaktivisten zogen die Mariahilferstraße hinunter. Die mit uniformen, gelben Symbolfahnen bestückten “Patrioten” zogen mit Anti-EU-Parolen die Burggasse entlang. Natürlich kam es am Ende der Kundgebung, als sich beide Gruppen zu nahe kamen, gegen 15 Uhr zu Zusammenstößen. Es gab 37 Verhaftungen und eine war der deutsche Staatsbürger Martin N.

Deutscher Autonomen-Import auf Gegenseite

Demonstranten wie er passen ideal ins Feindbild rechter Gruppen, die seit Jahrzehnten von Berufsdemonstranten aus Deutschland und von “Demonstrationsimport” sprechen, also von Personen, denen hiesige Gepflogenheiten egal sind und die Wiener Spielregeln missachten.

Aktuell sitzt in der JA Josefstadt der von der Autonomen-Szene rasch zum Star hochstilisierte “Josef S.” wegen des Verdachts Schwerer Sachbeschädigung in U-Haft, weil er die Polizeiwache “Am Hof” und ein Polizeiauto ohne Rücksicht auf Verluste schwerst demoliert haben soll.

Diese Vorgänge anläßlich des Akademiker-Balles vom 24. Jänner 2014 haben selbst Peter Pilz, einst Freund harter verbaler Auseinandersetzung, aufgerufen, die “Gewaltfrage” innerhalb der Jugendorganisation der Grünen zu stellen, die damals eine Webseite gehostet hat, in der Verwüstung gutgeheißen wurde. Die gerichtliche Aufarbeitung des Akademiker-Balles steht noch aus.

Griff in Kronjuwelen des Revierinspektors

Martin N., 21 Jahre alt und Deutscher, wurde bei der “Anti-Identitäre”-Demonstration am 17. Mai 2014 nahe der Auerspergstraße festgenommen. Er kam in U-Haft, verweigerte jede Zusammenarbeit, nannte drei Wochen nicht einmal seinen Namen. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, dass er im Zuge einer Auflösung einer Sitzblockade durch die Polizei dem Revierinspektor Peter Sch. gegen den Körper trat, in sein Gesicht schlug und ihn umstoßen wollte. Als Martin N. festgehalten wurde, wurde er rabiat und versuchte dem Polizisten an die Kronjuwelen zu gehen. Er zwickte ihn in die Genitalien.

Das war ein Schritt zu weit und die Polizisten “packten ihn ein”, wie es im Jargon heißt. Wer schon einmal aus nächster Nähe beobachtet hat, wie die Wiener Polizei jemanden, der einen Schritt zu weit provoziert, “einpackt”, weiß, dass das nicht unsanft ist: Es geht blitzschnell. Einer attackiert die Knie von hinten und zieht die Beine der Person vom Boden weg, der zweite wirft sich gegen den Oberkörper und dreht die Arme nach hinten, der dritte legt die Fesseln an. Person, Sekunden zuvor noch mit großer Lippe, liegt nun mit dem Gesicht voran im Staub. Das ist “Einpacken”. N. wurde am 17. Mai 2014 eingepackt und in die JA Josefstadt gebracht.

Fünf Monate Bewährungsstrafe, 500 Euro Schmerzensgeld

Martin N., der in Österreich unbescholten ist, verbringt fünf Wochen in Wiener U-Haft. Am 23. Juni 2014 bekennt er sich zur Anklage weitgehend schuldig, gibt ideelle Ziele an das Demonstrationsrecht in Österreich so auszulegen, dass man beiläufig im Gastland auch ein wenig randaliert.

Revierinspektor Peter Sch. beantragte 1.400 Euro Schmerzensgeld für eine “Genitalquetschung”, zugesprochen werden ihm am Ende 500 Euro. Martin N. wird zu fünf Monaten bedingt verurteilt, was drei Jahre lang Gültigkeit am Bundesgebiet hat. Das heißt für den Profidemonstranten, der bei jedem Almauftrieb der Autonomen dabei ist: Wird er noch einmal verhaftet, ist er u-haftgefährdet und sitzt die fünf Monate zum großen Teil ab. Beschleunigungsgebot bei “Haftsachen” hin oder her. Beim nächsten Mal lassen sich Ankläger und Gericht dann etwas Zeit. Das ist in Deutschland so, auch in Österreich.

Splittergruppen

Von der Obskurantenbewegung “Identitäre” hat man seither öffentlich nichts mehr gesehen oder gehört. Sie äußert sich nun wieder dort, wo sie herkommt. Im Internet reflektiert man auf neuer Webseite.

Die “Linkswende” tut das, was man immer macht: Beobachtung des rechten politischen Lagers. Nach einigen Demonstrationsmärschen sieht man sich nun als Dachorganisation des Antifaschismus in Wien. Aktuell bietet man auf der Webseite den Sohn des austro-iranischen Filmregisseurs Houchang Allahyari auf, Tom D. Allahyari vom Alsergrund, um den deutschen Wien-Demonstranten Josef S. stilsicher reinzuwaschen.

Ob das gelingt, wird dessen Prozessfortsetzung am 21. Juli 2014 zeigen.

Marcus J. Oswald (Ressort: Gericht)


Einsortiert unter:Gericht Tagged: Anti EU, Demo, deutsche Methoden, Hooliganismus, Identitäre, Importkriminalität, JA Josefstadt, JA Wien-Josefstadt, Justizanstalten, Linkswende, Manif, Politik, politische Arbeit, Rechtsradikale, schwarzer Block, soziale Netzwerke, sozialpolitische Themen, Untersuchungshaft, Wien, Wiener Demonstration, Wiener Polizei

Masterprüfungen am Institut für Publizistik – 23. Juni 2014

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(Wien, im Juni 2014) Menschen nutzen Medien, denken aber selten darüber nach, welchen Nutzen es für sie und welche Wirkung es auf Außenstehende hat.

Universitäten haben einen Forschungsauftrag. Das Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften erforscht Medienkonsum das ganze Jahr über. Neue Kommunikationsformen, für manche Beziehungsersatz, Religionsersatz und Lebensinhalt werden sezziert und analysiert, nichts dem Zufall überlassen. Bis zum Zahltag.

Start Universitätsferien

Ende Juni haben die Schulferien begonnen. Von der Öffentlichkeit unbeachtet, haben auch die Universitätsferien begonnen. Am Institut für PKW endete in Woche 26 die Saison 2013/14 mit dem Reigen der Masterprüfungen.

Hier werden die Kandidaten der Masterprüfungen und ihre Themen am Institut für PKW vom 23. Juni 2014 genannt. Nicht um gutes Wetter für die Universität zu machen, sondern um wertneutral festzuhalten, dass das geschieht und neue Akademiker zeugt, die die Welt und ihre nähere Umgebung ab 2014 und in den nächsten zehn Jahren (bis 2024) mit frischer Dynamik beeinflussen und manipulieren werden, auf jeden Fall kritisch begleiten. Vielleicht ist sogar ein neuer Bill Gates oder ein Steve Jobs dabei, ein Vermarkter mit technischem Geschick. Teilt sich das PKW-Institut in der Währingerstraße doch das Haus mit der Fakultät für Informatik und Mathematik.

Am 23. Juni 2014 fanden 18 mündliche Masterprüfungen über zuvor erstellte schriftliche Abschlussarbeiten (Master/Diplomarbeiten) von 9 Uhr bis 18 Uhr im Halbstundentakt statt.

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Prof. Matthes, 2. Prüfer Prof. Grimm)

  • 9 Uhr (Kandidat Andreas Weigl): „Das Image auf der Brust. Eine Untersuchung über den Einfluss von sportlichem Erfolg, Fansympathien und Faninvolvement auf das Image des Trikotsponsors und die Markenwahrnehmung am Beispiel Wiener Fußballvereine.“
  • 9 Uhr 30 (Kandidat Peyrou Octavia): „Die Darstellung des Mannes als persuasive Strategie. Ein Vergleich zwischen deutscher und französischer Anzeigenwerbung“.
  • 10 Uhr (Kandidatin Cornelia Gaudera): „Humor im Fernsehen. Eine quantitative Erhebung der Zuwendungsprofile von Humorsendungen.“
  • 10 Uhr 30 (Kandidatin Christine Iris Hudetz): „Widerstände gegen soziale Werbung. Ein Vergleich zweier Strategien der Botschaftsvermittlung zur Reduktion von Reaktanz und Resistance.“
  • 11 Uhr (Kandidatin Ines Hubmann): „Gesundheitsangebote im Internet. Eine Untersuchung der Perspektiven von PatientInnen, ÄrztInnen und Pharmakonzernen.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Prof. Sarikakis, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 11 Uhr (Kandidatin Claudia Krug): „A Song of Fans and Piracy – How participatory fan-culture challenges media industries and copyright laws. A case study of “A Song of Ice and Fire” and HBOs “A Game of Thrones”.
  • 11 Uhr 30 (Kandidatin Lisa Winter): „Process of othering – European Identity and Integration in times of Crisis in the Media.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Götzenbrucker, 1. Prüfer DDr. Wippersberg, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 12 Uhr (Kandidat Veleddin Michael Kiamil): „Das Image der Jagd und die Rolle der Medien.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Prof. Sarikakis, 2. Prüfer Prof. Matthes)

  • 12 Uhr (Kandidatin Maureen Evangelista): „Media Framing of the Sexual Abuse Assault in the Catholic Church.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Dorer, 1. Prüfer Prof. Götzenbrucker, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 12 Uhr 30 (Kandidatin Christine Gruber): „Smartphones als Werkzeug zur Selbstdarstellung. Geschlechterspezifische Selbstpräsentation am Beispiel der App „Instagram“.

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer DDr. Wippersberg, 2. Prüfer Prof. Sarikakis)

  • 12 Uhr 30 (Kandidatin Teresa Weber): „Nutzungsverhalten und Qualitätsansprüche der Rezipienten bei User Generated Online Video Content im Vergleich zum klassischen Medium TV.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Götzenbrucker, 1. Prüfer DDr. Wippersberg, 2. Prüfer Dr. Dorer)

  • 13 Uhr (Kandidatin Petra Grossmann): „Verständigungsorientierte Öffentlichkeitsarbeit am Fallbeispiel der Bundesheerdebatte im Jänner 2013.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Dorer, 1. Prüfer DDr. Wippersberg, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 13 Uhr 30 (Kandidatin Isabel Ungar): „Die Beziehung zwischen Publikum und Prominenz.“
  • 14 Uhr (Kandidatin Elisabeth Rauchbüchl): „Kommunikative Herausforderungen für Bürgerbeteiligungsprojekte.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Dorer, 1. Prüfer Dr. Lojka, 2. Prüfer Prof. Sarikakis)

  • 14 Uhr 30 (Kandidat Martin Sabo): „Analyse der medialen Nachberichterstattung der TV-Debatten zwischen Barak Obama und Mitt Romney im Rahmen der Präsidentschaftswahlen 2012 in Amerika.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Sarikakis, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 16 Uhr 30 (Kandidatin Irina Schöggl): „Moderne Medien. Auswirkungen des Smartphones auf die Arbeitswelt.“
  • 17 Uhr (Kandidatin Irina Stürmer): „Qualität der Redebeiträge in politischen Fernseh-Diskussionsrunden. Eine Analyse förderlicher und störender Faktoren am Beispiel von „Im Zentrum“, „Am Punkt“ sowie „Pro und Contra“.

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Sarikakis, 1. Prüfer Prof. Hausjell, 2. Prüfer Prof. Duchkowitsch)

  • 17 Uhr 30 (Kandidat Thomas Gritsch): „Journalistische Persönlichkeiten im Exil. Lebensverlaufsforschung der Irakerin Majida Shareef zur Zeit Saddam Husseins.“

Nach 18 Diplomprüfungen war am Institut für PKW der Tag beendet und für die genannten Studenten begannen die Ferien.

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19 Masterprüfungen am 27. Juni 2014
11 Masterprüfungen am 26. Juni 2014
19 Masterprüfungen am 25. Juni 2014
10 Masterprüfungen am 24. Juni 2014
18 Masterprüfungen am 23. Juni 2014

Marcus J. Oswald (Ressort: Medien, Bildung)


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Masterprüfungen am Institut für Publizistik – 24. Juni 2014

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Am 24. Juni 2014 fanden am Wiener Universitätsinstitut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften 10 mündliche Masterprüfungen über zuvor erstellte schriftliche Abschlussarbeiten (Master/Diplomarbeiten) von 11 Uhr bis 15 Uhr 30 Uhr im Halbstundentakt statt.

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz DDr. Wippersberg, 1. Prüfer Dr. Herczeg, 2. Prüfer Dr. Lojka)

  • 11 Uhr (Kandidatin Jeniffer Haden): „Eltern als Spiegelbild von Medienkompetenz. Eine empirische Untersuchung an Eltern 5-12 jähriger Kinder am Beispiel des Internets.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz DDr. Wippersberg, 1. Prüfer Prof. Steininger, 2. Prüfer Dr. Lojka)

  • 11 Uhr 30 (Kandidatin Una Jakic): „Werbeumfeldjournalismus und Product Publicity. Schleichwerbeformen in österreichischen Tageszeitungen.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Prof. Hausjell, 2. Prüfer Prof. Steininger)

  • 12 Uhr (Kandidat Erik Alexis Delgado Galvez): „Die Berichterstattung über Leiharbeit – eine konstruktivistische Analyse.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Prof. Steininger, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 12 Uhr 30 (Kandidatin Elena Mertel): „Die Zukunft der Europäischen Öffentlichkeit.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Steininger, 1. Prüfer DDr. Wippersberg, 2. Prüfer Prof. Duchkowitsch)

  • 13 Uhr 00 (Kandidatin Melanie Wachter): „Werberelevante Zielgruppe 2.0″

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz DDr. Wippersberg, 1. Prüfer Prof. Steininger, 2. Prüfer Prof. Duchkowitsch)

  • 13 Uhr 30 (Kandidatin Teresa Sauer): „Rundfunkregulierung im Kontext differenter Regierungssysteme. USA und Deutschland im Vergleich.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Steininger, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Hartung)

  • 14 Uhr (Kandidatin Jana Davidoff): „Kommunikation über mobile Endgeräte im Tourismus: Sozial – Lokal – Mobil.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Hartung, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 14 Uhr 30 (Kandidatin Diotima Bertel): „Das Mittel zum Zweck. Eine diskursanalytische Untersuchung der medienethischen Implikationen im Zuge der Aufdeckung der “Causa Strasser”.
  • 15 Uhr (Kandidatin Julia Domann): „Beschleunigung vs. Entschleunigung. Ein gesellschaftlicher Gegensatz und seine Effekte auf das Kommunikationsverhalten.”
  • 15 Uhr 30 (Kandidat Mathias Fiedler): „Kabarett und politischer Witz in den 1960er Jahren anhand der Doppelkonferencen von Karl Farkas und Ferdinand Waldbrunn.”

Nach 10 Diplomprüfungen war am Institut für PKW der Tag beendet und für die genannten Studenten begannen die Ferien.

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19 Masterprüfungen am 27. Juni 2014
11 Masterprüfungen am 26. Juni 2014
19 Masterprüfungen am 25. Juni 2014
10 Masterprüfungen am 24. Juni 2014
18 Masterprüfungen am 23. Juni 2014

Marcus J. Oswald (Ressort: Medien, Bildung)


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Wiener Anwalt Michael Auer nun europäischer Anwaltspräsident

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Präsidial: Der Wiener Anwalt Michael Auer steht nun für ein Jahr den Europäischen Anwaltskammern vor, somit 250 Verbänden und faktisch 800.000 Anwälten. (Foto: Atelier Doris Kucera/RAK Wien)

Präsidial: Der Wiener Anwalt Michael Auer steht nun für ein Jahr den Europäischen Anwaltskammern vor, somit 250 Verbänden und faktisch 800.000 Anwälten. (Foto: Atelier Doris Kucera/RAK Wien)

(Wien, im Juni 2014) Wiener dürften das Vereinsmeiern und Standesvertreten im Blut haben. Es dürfte am Charme liegen, an der Kommunikationsfähigkeit und der Freude daran, auch schwierige Situationen im Dialog zu lösen. Nur so lässt sich erklären, dass der Wiener Anwalt Michael Auer seit 1. Juni 2014 Präsident der Europäischen Anwaltskammern ist und damit nun theoretisch zuständig für 800.000 Rechtsanwälte in ganz Europa. Das Gremium, dem er vorsteht, heißt “Verband Europäischer Anwaltskammern/Fédération des Barreaux d’Europe (FBE)” und wurde im Mai 1992 als Nachfolgeorganisation der “Conférence des Grands Barreaux d’Europe” in Barcelona gegründet. Der Sitz der Internationalen Anwaltskammer FBE, der Auer nun für ein Jahr präsidiert, befindet sich in Strassburg.

Die Wahl erfolgte Anfang Juni, als die FBE in Wien konferierte und Referenten aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Rumänien und Spanien über die Anwendung des Rechts in ihren Ländern berichteten. Fast zeitgleich zum Besuch des türkischen Premiers Erdogan zeichnete Ende Mai 2014 der Präsident der Rechtsanwaltskammer Istanbul die Lage der Rechtsanwaltschaft in der Türkei im Lichte aktueller Ereignisse. Man kann vereinfacht sagen: Im Vergleich zu Krisenregionen der Welt ist Wien für Rechtsanwälte eine Insel der Seligen.

Plenarversammlung RAK Wien 2014

Am 24. Juni 2014 tagte im Hotel Marriott ab 17 Uhr die Wiener Rechtsanwaltskammer zur Vollversammlung und auch dort wurde der neue und alte Präsident: Michael Auer.

Bei dieser Versammlung gab es neben den üblichen Berichtslegungen und Entlastungen der Kammervorstände einen Vortrag von Bruno Jahn über “Marketing in der Rechtsanwaltskanzlei unter Beachtung der Standesregeln”. Jahn ist Autor des Buches “Überlebensstrategien für Einzelanwälte”. Höhepunkt der Wiener Plenartagung waren aber die Wahlen der künftigen Funktionäre.

Der Kammerpräsident Auer ersuchte den OLG Wien-Präsident Sumerauer um einen Erlass, dass am Tag der Vollversammlung des Rechtsanwältetages gerichtsfrei sein solle. (Foto: Einladung Plenarversammlung RAK Wien vom 24. Juni 2014, Seite 3)

Der Kammerpräsident Auer ersuchte den OLG Wien-Präsident Sumerauer um einen Erlass, dass am Tag der Vollversammlung des Rechtsanwältetages gerichtsfrei sein solle. (Foto: Einladung Plenarversammlung RAK Wien vom 24. Juni 2014, Seite 3)

Die Anwaltskammer wollte Sorge tragen, dass eine hohe Anzahl der Mitglieder persönlich erscheinen kann. Dazu ersuchte man schon 2013 den Präsidenten des OLG Wien um einen Erlass (Jv 10816/13g-13), der die Gerichte anweist, dass zur Vollversammlung am 24. Juni 2014 keine Verhandlungen angesetzt werden. Mit 24. März 2014 führte die Wiener Anwaltskammer zudem das Briefwahlrecht (§ 12 GeO) ein.

22,6 % Wahlteilnahme

Wieweit am 24. Juni 2014, ein Dienstag, keine Gerichtsverhandlungen in Wien waren, weil die Rechtsanwaltskammer tagte, kann nicht verifiziert werden. Gesagt werden kann aber, dass verhältnismäßig viele am neuen Instrument der Briefwahl teilnahmen.

Von rund 2.700 eingetragenen Rechtsanwälten in Wien (Vize-Präsidentin Rech spricht von “über 4.000″, die Zahlen divergieren), kamen 317 persönlich ins Hotel Marriott, 296 weitere machten per Briefwahl mit. Trotzdem leidet die Wiener Anwaltskammer (wie die Arbeiterkammer) an Mobilisierungskraft (Wahlteilnahme dort zwischen 30 und 35 %). 22,6 % Wahlbeteiligung bei Standesvertretungswahlen sind ein müdes Ergebnis.

Ein Gros der Pflicht-Kammermitglieder machte nicht mit und daher waren große Reformwürfe, etwa eine neue “Satzung der Versorgungseinrichtung” (Pensionskassa) nicht möglich, da wohl viele Anwälte mit ihrer Pensionsregelung sehr unzufrieden, aber mangels Quorum durch zu wenig teilnehmende Pflichtmitglieder an eine demokratische Reform der Satzung nicht zu denken war.

Altes, neues Präsisium

Gewählt wurden am 24. Juni 2014 zwischen 17 Uhr 30 und 18 Uhr 30 mit einfacher Mehrheit (Konsensquorum) jede Menge Köpfe, Präsidenten, Mitglieder und Ersatzmitglieder in Ausschüssen, Gremien und Räten.

Bestätigt wurde der Wiener Anwaltspräsident Michael Auer, seit 14. April 2011 vier Jahre gewählt, für eine weitere Funktionsperiode von einem Jahr. Ebenso bestätigt wurden seine beiden weiblichen Vize-Präsidenten Brigitte Birnbaum (seit 1999 Vize) und Elisabeth Rech (seit 2006 Vize), sowie Stefan Prochaska (seit 2008 Vize).

Zum 26-köpfigen Zentralausschuss der Rechtsanwaltskammer Wien stellten sich 10 Personen zur Wahl (alphabetische Reihung, in Klammer Beginn der Ausschuss-Zugehörigkeit), da die Mandate mit 30. Juni 2014 auslaufen: Egon Engin-Deniz (2011), Alix Frank-Thomasser (1999), Hannes Füreder (2007), Wolfgang Heufler (1999), Annemarie Kosesnik-Wehrle (2012), Florian Masser (2004), Alfred J. Noll (2004), Hannelore Pitzal (1991), Armenak Utudjian (2004) und Wolfgang Völkl (1992). Jedes Mandat läuft im Regelfall nach neuer Geschäftsordnung der RAK Wien vier Jahre. Laut Informationen wurden alle Kandidaten plangemäß bestätigt.

Zum 30-köpfigen Disziplinarrat (DR) der Wiener Rechtsanwaltskammer stellten sich 12 Personen zur Wiederwahl, deren Mandat auslief (alphabetische Reihung, in Klammer Beginn der Ausschuss-Zugehörigkeit): Constantin Carl Eschlböck (2010), Erik Focke (2009), Franz Karl Juratzka (2009), Helene Klaar (2008), Wolfgang Kropf (2010), Michael Lesigang (2008), Tassilo Neuwirth (1993), Nikolaus Nonhoff (2010), Christoph Obermayer (2012), Alexander Scheer (2011), Gerald Scholz (2010), Claudia Vitek (2010). Ihre Wahl ist laut letzten Informationen des Journals plangemäß bestätigt.

Ein Wiener Anwalt, der Rechtsvertreter von Peter Westenthaler und Ernst Strasser, Thomas Kralik schied mit Juni 2014 freiwillig und vorzeitig aus dem Disziplinarrat-Gremium aus (zwei Jahre vor Ablauf der Amtsperiode). Seine Position wurde mit einer Person nachbesetzt, die dem Journal nicht bekannt ist. Zudem ergänzen den 30-er Rat zwei neue Rechtsanwaltsanwärter.

Die beiden Rechnungsprüfer blieben die bisherigen Zahlenmenschen mit Bankrechtserfahrung. Diese Funktion ist im Gegensatz zu anderen Kammerämtern alle zwei Jahre auszuschreiben. Die neuen, alten Prüfer sind Andreas Foglar-Deinhardstein (seit 1993) und Michael Mathes (seit 2010).

Wenig Transparenz

Die Rechtsanwaltskammer Wien steht nicht für lückenlose Transparenz. Man macht ein wenig Geheimniskrämerei. Dieses Journal rief kürzlich bei der Kammer an, weil es Kontakt zu einem Anwalt wollte, der in einem Medienverfahren am LG Wien vertrat. Absicht der Kontaktnahme war zu erfragen, ob er nach den drei Tagen Bedenkzeit in Berufung geht oder ob es rechtskräftig wurde (es war der Anwalt des FPÖ-Politikers Johann Gudenus). Die Kammer weigerte sich eine Email oder Telefonnummer bekanntzugeben, weil der Anwalt nur Rechtsanwaltsanwärter sei und man keine Telefonnumer weitergeben dürfe. Damit wurde die Berichterstattungspflicht behindert. Da auch der Pressesprecher des Gudenus einen Rückruf zwar versprach, aber nicht tat, blieb alles unklar.

Eine komplette Liste der Wahlergebnisse vom 24. Juni 2014 veröffentlichte die personell stark besetzte Rechtsanwaltskammer Wien – manche sprechen von aufgeblähtem Verwaltungsapparat – auf ihrer Webseite leider nicht (nur im “Intranet”), was in Zeiten von Transparenz in Verwaltung und öffentlichen Körperschaften unverständlich ist.

Die aktuell auf der Webseite der RAK Wien veröffentlichte Zusammensetzung der Gremien entspricht dem Bild vor der Wahl am 24. Juni 2014 und ist derzeit nicht aktuell.

Marcus J. Oswald (Ressort: Justiz)


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Masterprüfungen am Institut für Publizistik – 25. Juni 2014

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Am 25. Juni 2014 fanden am Wiener Universitätsinstitut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften 19 mündliche Masterprüfungen über zuvor erstellte schriftliche Abschlussarbeiten (Master/Diplomarbeiten) von 9 Uhr bis 18 Uhr im Halbstundentakt statt.

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Prof. Matthes, 2. Prüfer Prof. Götzenbrucker)

  • 9 Uhr (Kandidat Georg Volkel): „If it don’t fit, don’t buy it. Exploring the impact of fit on consumers evaluation of products and brands.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Steininger, 1. Prüfer Prof. Matthes, 2. Prüfer Prof. Götzenbrucker)

  • 9 Uhr 30 (Kandidatin Monir Hashemzadeh): ‘Ein Bild von einem Mann’. Eine zeitgenössische Darstellung von Männern in TV-Werbespots.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Steininger, 1. Prüfer Prof. Matthes, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 10 Uhr (Kandidatin Julia Theresa Ortner): „Kleine, unfreiwillige Konsumenten. Der Einfluss von Produktplatzierungen auf Handeln und Einstellung von Kindern unter Berücksichtigung der Zeitkomponente.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Matthes, 1. Prüfer Prof. Hausjell, 2. Prüfer Prof. Duchkowitsch)

  • 10 Uhr 30 (Kandidatin Adisa Begic): „Qualität in der Krisen- und Kriegsberichterstattung am Beispiel Bosnien und Herzegowina.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Steininger, 1. Prüfer Prof. Hausjell, 2. Prüfer Prof. Duchkowitsch)

  • 11 Uhr 00 (Kandidatin Parisa Hamidi Faal): „Werbung im redaktionellen Umfeld anhand des Beispiels derstandard.at”
  • 11 Uhr 30 (Kandidat Andre Huber): „Eine bewegte Botschaft, ‘reale’ Personen und viel Emotion – Das aktuelle Erfolgsrezept von Marken – Image-Werbung kommt ganz ohne Produkte aus?“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Götzenbrucker, 1. Prüfer Prof. Sarikakis, 2. Prüfer Prof. Hartung)

  • 11 Uhr 30 (Kandidatin Sabrina Kurzweil): „The daughters found their way into the Austrian National Anthem. Gap in online media coverage of ‘gender-issues’ using the example of three online newspapers, regarding the amendement in 2011.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Prof. Götzenbrucker, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 12 Uhr 00 (Kandidatin Claudia Krutzler): „Schon ‘eingecheckt’? – Der Stellenwert von standortbasierten Daten im sozialen Umfeld und dessen Einfluss auf die Kommunikation.
  • 12 Uhr 30 (Kandidatin Silvia Schenner): „Stichwort Partizipation? Wie sich traditionelle und neue Medien gegenseitig beeinflussen.”
  • 13 Uhr (Kandidatin Michelle Ackerbauer): „Mobilkommunikation in Paarbeziehungen. Auswirkungen und Einflüsse der Smartphone-Nutzung auf die Beziehungsqualität und die Kommunikation von Paaren.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Prof. Götzenbrucker, 2. Prüfer Prof. Steininger)

  • 13 Uhr 30 (Kandidatin Angelika Fürst): „Smartphones – Sucht oder Segen? Österreichs Jugend zwischen intensiver Nutzung und Abhängigkeit.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Prof. Burkart, 2. Prüfer Prof. Steininger)

  • 14 Uhr (Kandidatin Michaela Huber): „Corporate Advertising – Eine Typologisierung von Corporate Advertising unter spezieller Berücksichtigung von Image-Management.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Prof. Hausjell, 2. Prüfer Prof. Duchkowitsch)

  • 14 Uhr 30 (Kandidatin Nicole Jimenez): „Journalismus in totalitären Systemen – Printjournalisten unter Franco nach 1966.”
  • 15 Uhr 00 (Kandidatin Nina Radman): „Warum Lifestyleblogs immer mehr an Beliebtheit gewinnen und welche Rolle klassische Medien wie Magazine im Zeitalter des Web 2.0 spielen.”
  • 15 Uhr 30 (Kandidatin Anna Margarita Schmölzer): „Ethnomarketing für Medien in Österreich – Eine Diskrepanz zwischen Soll- und Istzustand.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Dorer, 1. Prüfer Prof. Matthes, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 16 Uhr 00 (Kandidatin Sophie Mostögl): „Hassliebe Product Placement. Eine empirische Studie zur Akzeptanz von Product Placement auf die Markeneinstellung und Markenwahl.”
  • 16 Uhr 30 (Kandidatin Anna Moosbeckhofer): „Einsatz humorvoller Botschaften in der Fernsehwerbung. Eine inhaltsanalytische Untersuchung humorvoller österreichischer Fernsehwerbespots zur Primetime.”
  • 17 Uhr 00 (Kandidatin Marie-Isabell Lohmann): „Personalisierte Werbung im Flugzeug. Eine empirische Untersuchung zur Wirkung und Anwendbarkeit zielgruppenbasierten Targetings sowie personalisierten Tailorings im Flugzeug.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Dorer, 1. Prüfer Prof. Matthes, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 17 Uhr 30 (Kandidatin Elisabeth Rapp): „Visuelle politische Kommunikation – Über die Wahrnehmung von Werbeplakaten. Eine Eye Tracking-Studie.”

Nach 19 Diplomprüfungen war am Institut für PKW der Tag beendet und für die genannten Studenten begannen die Ferien.

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19 Masterprüfungen am 27. Juni 2014
11 Masterprüfungen am 26. Juni 2014
19 Masterprüfungen am 25. Juni 2014
10 Masterprüfungen am 24. Juni 2014
18 Masterprüfungen am 23. Juni 2014

Marcus J. Oswald (Ressort: Medien, Bildung)


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Masterprüfungen am Institut für Publizistik – 26. Juni 2014

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Am 26. Juni 2014 fanden am Wiener Universitätsinstitut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften 11 mündliche Masterprüfungen über zuvor erstellte schriftliche Abschlussarbeiten (Master/Diplomarbeiten) von 9 Uhr 30 bis 15 Uhr im Halbstundentakt statt.

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Grimm, 1. Prüfer Dr. Herzceg, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 9 Uhr 30 (Kandidatin Sandra Maria Holub): „Der mediale Einfluss auf das Selbst- und Fremdbild von in Armut lebenden Personen.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Thomas A. Bauer, 1. Prüfer Prof. Hausjell, 2. Prüfer Prof. Grimm)

  • 10 Uhr (Kandidatin Lisa Schwarzl): “Die Suche nach der Liebe in Online-Singlebörsen.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Prof. Grimm, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 10 Uhr 30 (Kandidatin Birgit Kretz): „Der Heimatfilm der Nachkriegszeit. Zuwendungs- und Ablehnungsmotive heute.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Dr. Lojka, 2. Prüfer Prof. Bauer)

  • 10 Uhr 30 (Kandidat Lars Listig): „Politische Public Relations auf Facebook. Eine empirische Untersuchung auf Basis der im 17. Deutschen Bundestag vertretenen Parteien.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Prof. Bauer, 2. Prüfer Prof. Matthes)

  • 11 Uhr 00 (Kandidatin Melanie Gisch): „Neue Medien – alte Probleme? Ein Generationsvergleich: Wie Digital Natives und Digital Immigrants soziale Netzwerke nutzen und welche Einstellungen zu dem Phänomen des Cybermobbings vorhanden sind.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Dorer, 1. Prüfer Dr. Lojka, 2. Prüfer Prof. Matthes)

  • 11 Uhr (Kandidat Matthias Singer): „Eine Analyse des politischen Spektrums anhand von Kommentaren zur Berichterstattung in Diskussionsforen der Online-Zeitungen ‘derstandard.at’ und ‘diepresse.com’.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Grimm, 1. Prüfer Prof. Bauer, 2. Prüfer Prof. Matthes)

  • 11 Uhr 30 (Kandidatin Cornelia Mayer): „Die Medienrevolution – Wie Blogs & Co die Welt verändern.”.

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Steininger, 1. Prüfer Prof. Bauer, 2. Prüfer Dr. Dorer)

  • 12 Uhr 30 (Kandidat Christoph Kemara Pol): „Inszenierte Geschlechterbilder.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Dorer, 1. Prüfer Dr. Lojka, 2. Prüfer Prof. Bauer)

  • 13 Uhr 30 (Kandidat Marko Novokmet): „Pension in den Medien – Kampagnenjournalismus für die private Altersvorsorge – Eine Untersuchung der medialen Berichterstattung im Bezug auf die Pensionsreform 2003.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Grimm, 1. Prüfer Prof. Steininger, 2. Prüfer Prof. Bauer)

  • 14 Uhr (Kandidat Andre Pascal Horvath): „Medienkrise im Medienwandel. Wege aus der Krise US-amerikanischer Tageszeitungen. Das Problem und mögliche Lösungsansätze am Beispiel von ‘The Huffington Post‘.”
  • 14 Uhr 30 (Kandidat Szymon Przybylski): „Eine Nummer zu groß? Interpersonale Kommunikation aus wissenschaftstheoretischer Perspektive.”

Nach 11 Diplomprüfungen war am Institut für PKW der Tag beendet und für die genannten Studenten begannen die Ferien.

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19 Masterprüfungen am 27. Juni 2014
11 Masterprüfungen am 26. Juni 2014
19 Masterprüfungen am 25. Juni 2014
10 Masterprüfungen am 24. Juni 2014
18 Masterprüfungen am 23. Juni 2014

Marcus J. Oswald (Ressort: Medien, Bildung)


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Masterprüfungen am Institut für Publizistik – 27. Juni 2014

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Am 27. Juni 2014 fanden am Wiener Universitätsinstitut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften 19 mündliche Masterprüfungen über zuvor erstellte schriftliche Abschlussarbeiten (Master/Diplomarbeiten) von 10 Uhr bis 16 Uhr 30 im Halbstundentakt statt.

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz DDr. Wippersberg, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 10 Uhr (Kandidat Yannik Gotthardt): „Die Leere die bleibt.“
  • 10 Uhr 30 (Kandidatin Alexandra Jud): “Kommunikationskampagnen am Beispiel ‘Radjahr 2013 in Wien’ – Eine Analyse.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 11 Uhr (Kandidatin Ioana-Alexandra Musat): „Interne Unternehmenskommunikation im Wandel – Stellenwert und Relevanz in der Informationsgesellschaft.“

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Prof. Götzenbrucker, 2. Prüfer DDr. Wippersberg)

  • 11 Uhr (Kandidatin Victoria Tatzreiter): „Reading Reloaded!? Der Einfluss von Digitalisierung und mobilen Endgeräten auf das Leseverhalten in Österreich unter spezieller Berücksichtigung der Nutzung von E-Papers und E-Books im Vergleich zu Printprodukten.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 11 Uhr 30 (Kandidat Justus Ramm): „Die Satire als Kulturarbeit im Sinne Adornos Kritischer Theorie.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Grimm, 2. Prüfer Prof. Götzenbrucker)

  • 11 Uhr 30 (Kandidatin Antonia Gusenbauer): „Der Effekt von Zeitungsberichten auf die Einstellung und Kaufabsicht der Rezipientinnen am Beispiel Bio.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Burkart, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Hausjell)

  • 12 Uhr (Kandidatin Verena Runtsch): „Vom Fußballer zur Marke. Die mediale Imagekonstruktion von Bastian Schweinsteiger.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Prof. Grimm, 2. Prüfer Prof. Götzenbrucker)

  • 12 Uhr (Kandidatin Sigrid Allinger): „Die Macht der Grünen Werbung. Eine experimentelle Untersuchung zur Wirkungsweise von CSR-bezogener Werbung in Printmedien.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Götzenbrucker, 1. Prüfer Prof. Burkart, 2. Prüfer DDr. Wippersberg)

  • 12 Uhr 30 (Kandidatin Lisa Kampel): „Glaubwürdigkeit der internen Kommunikation. Das Vertrauen von MitarbeiterInnen in die interne Kommunikation. Eine quantitative Untersuchung am Beispiel der Voest Alpine AG.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Götzenbrucker, 1. Prüfer DDr. Wippersberg, 2. Prüfer Prof. Burkart)

  • 13 Uhr (Kandidat Christian Vihanek): „Der unternehmerische Beitrag zur Armutsbekämpfung. Corporate Social Responsibility im Finanzdienstleistungssektor mit Augenmerk auf die Institution der zweiten Sparkasse.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Götzenbrucker, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Gries)

  • 13 Uhr 30 (Kandidatin Julia Daschütz): „US-Wahlkampf 2008 vs. 2012 – Untersuchung der Kampagneninhalte Obamas – Print, TV & Social Web (Twitter/Facebook).”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz DDr. Wippersberg, 1. Prüfer Prof. Schönbach, 2. Prüfer Dr. Lojka)

  • 13 Uhr 30 (Kandidat Alexander Blach): „Zwischen den Pixeln – Der Einfluss der redaktionellen Linie auf die bildliche Darstellung von Politikern.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Götzenbrucker, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Gries)

  • 14 Uhr (Kandidat Thomas Fleisch): „Propaganda anhand der NSDAP-Wochenzeitung ‘Völkischer Beobachter’.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Grimm, 1. Prüfer Prof. Schönbach, 2. Prüfer Dr. Lojka)

  • 14 Uhr (Kandidat Daniel Kubera): „Zwischen den Pixeln – Der Einfluss der redaktionellen Linie auf die bildliche Darstellung von Politikern.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Schönbach, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Gries)

  • 14 Uhr 30 (Kandidatin Nicole Hercik): „Nutzungsmotive von Flashmobs. Eine empirische Erhebung in dem Alter von Jugendlichen und jungen Erwachsenen und Erwachsenen.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Dr. Lojka, 1. Prüfer Prof. Burkart, 2. Prüfer Prof. Grimm)

  • 14 Uhr 30 (Kandidatin Jasmim Obrecht): „Verantwortungsattributation und Verstärkungsorientierung. Eine inhaltsanalytische Untersuchung der Krisenberichterstattung am Beispiel des Tiergarten Schönbrunn.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Schönbach, 1. Prüfer Prof. Duchkowitsch, 2. Prüfer Prof. Gries)

  • 15 Uhr (Kandidatin Carmen Hiertz): „Zeitungsanalyse zu drei Ereignissen im Ersten Weltkrieg: 1. Beginn, 2. Ende des Krieges, 3. Ausrufung 1. Republik Österreich.”
  • 15 Uhr 30 (Kandidatin Martina Hofer): „Quantitative Inhaltsanalyse zum Verhältnis zwischen politischen Pressebüros und dem Politikjournalismus in Tageszeitungen anhand der Nationalratswahlen 2013 in Österreich.”

3-köpfige Prüfkommission (Vorsitz Prof. Gries, 1. Prüfer Dr. Lojka, 2. Prüfer Prof. Duchkowitsch)

  • 16 Uhr (Kandidat Philipp Anna): „Die Veränderung der Zeitschriftengestaltung in den letzten 64 Jahren – Eine Dokumentation untersucht anhand des deutschen Nachrichtenmagazins ‘Der Spiegel’ im Zeitraum 1947 bis 2010.”

Nach 19 Diplomprüfungen war am Institut für PKW der Tag beendet und für die genannten Studenten begannen die Ferien.

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19 Masterprüfungen am 27. Juni 2014
11 Masterprüfungen am 26. Juni 2014
19 Masterprüfungen am 25. Juni 2014
10 Masterprüfungen am 24. Juni 2014
18 Masterprüfungen am 23. Juni 2014

Marcus J. Oswald (Ressort: Medien, Bildung)


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Österreichische Computer Gesellschaft will weiter Erster sein

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Die Österreichische Computer Gesellschaft OCG hat 31 fix angestellte Mitarbeiter und ein beachtliches Vereinsvermögen. (Foto: Deckblatt Jahresbericht 2013)

Die Österreichische Computer Gesellschaft OCG hat 31 fix angestellte Mitarbeiter und ein beachtliches Vereinsvermögen. (Foto: Deckblatt Jahresbericht 2013)

(Wien, im Juni 2014) Die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) mit Sitz in der Wiener Wollzeile 1 ist ein respektabler Verein. Er hat – laut Prüfbericht des Steuerberaters MMag. Thomas Stranzinger vom 31. Dezember 2013, der dem Journal zur Gänze vorliegt -, 31 fest angestellte Mitarbeiter, also mehr als so mancher Kleinbetrieb und als so manches KMU (Klein-Mittelständiges Unternehmen). Organisiert ist man als Verein und hat “Zweigvereine”, die sich alle mit dem Thema befassen, das man “IKT” nennt: Informations- und Kommunikationstechnologien.

Der Dachverein OCG verfügt – laut Steuerberater – über durchaus beachtliche Vermögensreserven. Das Anlagevermögen betrug mit Stichtag letzter Jahrestag 2013 734.860 Euro, davon sind 330.914 Euro in “EDV-Software und sonstige Rechte” erfasst und 149,314 Euro durch “Einbauten in fremden Gebäuden”, 12.000 Euro durch “Beteiligungen” und 193.817 Euro in “Wertpapieren” gebunden.

Es ist selten, dass ein Verein 31 Mitarbeiter hat und selten ist, dass ein Verein investiert wie die Großen: Im abgelaufenen Jahr wurden – laut Steuerberater – “erhebliche Mittel in Softwareentwicklung investiert”, 258.000 Euro in das “Lizenzprojekt Sophia”. Außerdem investierte man 2013 53.000 Euro in Büromieten.

Der OCG bäckt keine kleinen Brötchen, ist aber dennoch im Blick der Öffentlichkeit als Verein kaum im Bewußtsein. (…) Beitrag wird wachsen…

(…)


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Wolfgang Höllrigl ist Urgestein des Jahres

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In den 70er-Jahren im PROFIL und KURIER hinter jedem Blaulicht, in 80-ern zehn Jahre lang Blattmacher des Monatsmagazins WIENER, in den 90-ern bei Kurt Falk in der Krone-Konkurrenz Täglich Alles, danach Jahre Chefredakteur bei Vera Russwurm im ORF-Fernsehen, 2005 im Gründungsteam der ÖSTERREICH bei Fellner und fünf Jahre Chronik-Chef, seit 2011 bei Eva Dichand in der publikumswirksamen Tagesgazette HEUTE. Das muss man einmal durchdrücken. Daher: 2014 als Dinosaurier des Jahres auf Platz eins gewählt - der rasende Reporter Wolfgang Höllrigl. (Fotoquelle: Extradienst)

In den 70er-Jahren im PROFIL und KURIER hinter jedem Blaulicht, in 80-ern zehn Jahre lang Blattmacher des Monatsmagazins WIENER, in den 90-ern bei Kurt Falk in der Krone-Konkurrenz Täglich Alles, danach Jahre Chefredakteur bei Vera Russwurm im ORF-Fernsehen, 2005 im Gründungsteam der ÖSTERREICH bei Fellner und fünf Jahre Chronik-Chef, seit 2011 bei Eva Dichand in der publikumswirksamen Tagesgazette HEUTE. Das muss man einmal durchdrücken. Daher: 2014 als Dinosaurier des Jahres auf Platz eins gewählt – der rasende Reporter Wolfgang Höllrigl. (Fotoquelle: Extradienst)

(Wien/Facebook, am 19. Juni 2014) Dem “Extradienst” entnehme ich, dass mein Facebook-Freund und der mir auch persönlich hoffentlich freundschaftlich gesonnene Wolfgang Höllrigl (https://www.facebook.com/wolfgang.hollrigl) nun die Journalistenwahl 2014 in der Dino-Rubrik „Urgestein des Jahres“ gewonnen hat. Die Meldung ist nicht neu, schon ein paar Tage alt, aber noch immer gut. Gratulation!

+++

Den “Extradienst”, der die Wahl abhielt, bekomme ich nicht zugeschickt. Mucha ist wegen einer Sache aus dem Jahr 2000 noch immer beleidigt.

Die Vorgeschichte: Ich griff ihn 1999 auf derstandard.at/etat in einem vierteiligen Posting an, indem ich Adressaten der Ausgaben der Zeitschrift “Extradienst” veröffentlichte, die im „Profil“-Archiv gestapelt lagen. Dort lagen mehr als 40 Exemplare einer Ausgabe „Extradienst“ wie bestellt und nicht abgeholt. Ich wies nach, dass 40% der Adressaten gar nicht mehr beim „Profil“ arbeiteten, einige schon seit vier Jahren (!) nicht mehr (wie Sigrid Löffler, Josef Votzi oder Alfred Worm). Ich nannte auf der “Standard”-Plattform alle Namen und Liefernummern der Personen, die es dort nicht mehr gab, und kritisierte somit die Versandpraxis der Medienfach-Zeitschrift „Extradienst“, die sündhaft teure Werbeseitenpreise hatte.

Ich kritisierte, dass die Werbewirkung in dieser Zeitschrift, die über Medien berichtet, am Beispiel einer prominenten Redaktion wie “Profil” ins Leere geht, da die Adressen aus der Versandkartei viele Karteileichen enthalten, darunter höchst prominente Journalisten, von denen eine Fachzeitschrift den Werdegang eigentlich kennen und die Versanddatei anpassen müsste. Teilweise waren auch Tote unter den Adressaten! Ich weidete das Thema genüsslich aus. Endlich einmal hatte ich Mucha bei den Eiern.

Mucha war wild, dass ich seine Versandpraxis offenlege, er sagte aber auch, dass der Beitrag so gut geschrieben war, dass man ihn „einrahmen kann”.

“Majestät” rief mich einige Wochen später am Festnetz zu Hause an und lud mich auf eine Dose Coca Cola um 7 Schilling aus dem Automaten in ein Straßencafe in der Mariahilferstraße. Die Besprechung dauerte keine zehn Minuten. Er sagte, er wisse alles über mich. Ich sagte: Das gefällt mir. Er sagte, man darf die schärfsten Kritiker nicht klagen, sondern müsse sie ins Boot holen. Ich sagte: Sehe ich genau so.

Er zahlte mir von nun an 10.000 Schilling pro Monat, damit ich ihm 5-6 originale, eigensprachliche Beiträge pro Tag für seine Webseite extradienst.at (http://www.extradienst.at/news) schreibe (Mo-FR 5-6, SA und SO bloß 2-3). Ich machte alles von meinem Vorzimmer am Alsergrund aus und schickte jeden Beitrag per Email in die Redaktion. Die speisten das zeitunabhängig von der nächtlichen Lieferung am Morgen ins System ein. Ich hatte keinen Zutritt ins System. Das ging zwei Monate gut, ich fand es in Ordnung. Doch danach wollte ich 20.000 Schilling, da die Arbeit doch viel wurde. Meine Begründung war „Mehraufwand“. Ich konnte mir damals auch nicht so einfach 35 Themen pro Woche aus den Fingern saugen. Mucha wollte ja nur „Exklusivgeschichten“.

Er bot mir dann im April 2000 immerhin 12.000 Schilling und wollte, dass ich das „per Email bestätige und annehme“. Ich überlegte kurz, fand es okay, setzte eine Bestätigung auf. Ich schickte ihm diese aus meiner Wohnung jedoch „per Fax“, weil das Kurt Falk auch immer so machte, der wichtige Dinge „per Fax“ schickte, damit man was in der Hand hält. Ich dachte, es sei alles erledigt.

Er beschwerte sich dann per Telefon lautstark, warum ich ihm das nicht „per Email“ schickte und ich sagte, ich hätte es geschickt, aber am sicheren Weg „per Fax“. Er sagte gut, das wars und tschüss.

Seither reden wir kein Wort mehr miteinander. Weder per Email noch per Fax. Per Telefon sowieso nicht.

Er nahm mich seither aus dem Freiverteiler. Seine Zeitschrift bekomme ich seit 2000 nur mehr per Zufall oder als Abfallprodukt. In dem Fall trägt sie den Stempel von Armin Thurnher. Der wirft sie sofort weg, sobald er sie erhält. Ich sage danke. Mucha nimmt ja für sein Heft auch schon 11 Euro.

+++

Guter Grund zum Weiterlesen auf einem früheren Beitrag auf einer früheren Seite (auf der ich leider das Passwort verloren habe und nicht mehr hineinkomme):
Wolfgang Höllrigl wird Österreich verlassen und dann bei Heute dienen (8. Juni 2011)

Marcus J. Oswald (Ressort: Medien, Via Facebook)


Einsortiert unter:Medien, Via Facebook Tagged: Österreich, Blattmachen, Blut und Blech, Boulevardjournalismus, Chefreporter, Christian W. Mucha, Chronikchef, Chronikjournalismus, Extradienst, Fernsehen, Heute, Kurier, Kurt Falk, Marcus J. Oswald, Täglich Alles, Vera Russwurm, Wien, Wiener, Wiener Tagespresse, Wolfgang Höllrigl

Gabor Pesti in neuen Nöten

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(Wien, im Juli 2014) Zu erweiterter Bekanntheit kam Mag. Dr. Gabor Pesti, der in besseren Zeiten einmal in der Kanzlei “Consultatio” bei Hannes Androsch gearbeitet hatte, als er im Jahr 1992 an einem Komplott mitgewirkt hatte, das zum gewaltsamen Tod des Wiener Filmstudiobesitzers Fritz Köberl führte. Köberl wurde in eine Falle nach Budapest gelockt und dort auf dreifache Weise getötet (erdrosselt, erstochen und erschossen) und schließlich auf fünf Kontainer in der ungarischen Hauptstadt verteilt. Nur weil ein Obdachloser Hunger hatte und in den Kübeln stierlte, wurde überhaupt noch ein Teil des Opfers entdeckt (es war eine Hand), in der Folge alle 17 Teile und zusammengelegt auf einem weißen Tuch, und man stellte fest, dass es der vollbärtige Wiener Köberl ist, einst Geschäftspartner des Helmut Frodl.

Lauter Fall

Der Fall ist weidlich bekannt, das Medienrecht kann keinen der Beteiligten mehr schützen, die Zeiten haben sich geändert, als alte Fälle nur bei Bildungsbürgern und in Kriminalkommissariaten in den Buchregalen standen. Heute gibt es das Recht auf Vergessen, aber nicht bei so was und daher kann man nicht sagen, es war nie, Strafe abgesessen, fangen wir von vorne an. Es gibt zwei Arten von Tötungen, die leisen und die lauten. Der Tod des Fritz Köberl war ein extrem lauter Tod und der Nachhall ist entsprechend groß.

Daher kann man nicht Gabor Pesti sagen und wegdenken, dass er gemeinsam mit dem Helmut Frodl diese Tat begangen hat. Das war sicher auch der Grund, warum es nach der lebenslangen Strafe für Gabor Pesti schwierig war, wieder Akzeptanz zu finden. Er saß rund 16 Jahre der Strafe ab und ließ sich im Jahr 2009 im Norden Wiens nieder, um im alten Gewerbe der Steuer- und Wirtschaftsberatung weiterzumachen.

Konflikte

Ruft man dort heute an, ist das Telefon stillgelegt. Stattdesssen hat er seit zwei Jahren mit mehreren Personen Konflikte. Es geht um häusliche Auseinandersetzungen, wobei er das Opfer war, und von ihm die Anzeige erstattet wurde, bis zu Betrugsvorwürfen mehrerer Ungarn im Jahr 2013 und Drohungsvorwürfen im heurigen Jahr. Pesti ist für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Der mittlerweile 67-Jährige, auf Bewährung entlassen (Bewährungszeit nach Lebenslang bedeutet zehn Jahre), ist aktuell mit Ermittlungen in fünf Themenkreisen nach Betrug und Schwerer Betrug, Verleumdung, Nötigung und Schwere Nötigung konfrontiert. Er hat sich einen Anwalt genommen und wird von Richard Soyer betreut. Der ist heute außer Haus.

Marcus J. Oswald (Ressort: Polizei)


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Türkische Splittergruppen machen für Palästina mobil

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Das ist der Vorstand des türkischen Lobbyvereins UETD (Union Europäischer türkischer Demokraten), der an einem Sonntag bei 35 Grad Celsius in Wien eine politischen Demonstration zum Thema Gazastreifen durchführen wird. (Foto: Abruf Webseite UETD, 19. Juli 2014)

Das ist der Vorstand des türkischen Lobbyvereins UETD (Union Europäischer türkischer Demokraten), der an einem Sonntag bei 35 Grad Celsius in Wien eine politischen Demonstration zum Thema Gazastreifen durchführen wird. (Foto: Abruf Webseite UETD, 19. Juli 2014)

(Wien, im Juli 2014) Österreich, das ist das schöne, Wien im Speziellen, ist eine sehr offene Demokratie. In organisierter Form, als Verein, NGO, Interessensverband, kann man sich politisch äußern, mitreden oder einer der 14 Religionsgemeinschaften angehören. Österreich, nicht nur Wien, nimmt pro Jahr etwa 20.000 Asylwerber auf und nach Wien ziehen jährlich insgesamt etwa 50.000 Personen, darunter viele Asylwerber, die sich in der Hauptstadt Österreichs niederlassen wollen.

Die ersten Gastarbeiter der Zweiten Republik in den späten 1960-er Jahren waren keine Asylwerber. Es gab 1964 das “Anwerbeabkommen für Arbeitskräfte” mit der Türkei. Die damaligen Zuzügler bekämen in heutiger Zeit, die Asyl (und Migration) als Folge “politischer Verfolgung” und Aussetzung von Gewalt im Heimatland definiert, keinen Aufenthaltstitel. Man entwickelte damals den Begriff “Gastarbeiter”. Sie lebten in Arbeiterquartieren auf Fabriksgeländen, machten manuelle Arbeiten, in der Grube, am Fließband, in Produktionsstätten. Sie galten als fleißig, relativ unpolitisch und waren von der österreichischen Innenpolitik sehr geschätzt.

Unter Bruno Kreisky (1970-1983), der die Staatsbetriebe der Schwerindustrie als Teil des nationalen Beschäftigungsplanes unter dem Titel “deficit spending” forcierte (Kreisky: “Mir bereitet eine Milliarde Schulden weniger schlaflose Nächte als 10.000 Arbeitslose”) und der noch mehr Arbeiter brauchte, kam und blieb die erste Generation der Türken. Sie waren auf ihre Weise Abenteurer, die ins Ausland Arbeiten gingen, das Geld heim schickten und das bis zu ihrer Pension taten.

Es gab damals keine “Green Card”, keine “Austro Card”, es gab politisch keine Vorwürfe, dass diese Ost-Kräfte “Arbeitsnomaden” sind, die heimisches Lohngefüge drücken und es gab keine Angst, dass irgendwann eine europaweite Niederlassungsfreiheit komme, die das bewirken könnte. Die Türken haben zu Hause auch Cafehäuser und Teekultur, in Istanbul gibt es mehr katholische Kirchen als Minarette und viele jüdische Tempel, es war kaum anders als in Wien. Außerdem waren sie schon zwei Mal hier. Jedenfalls: Die Türken blieben.

Es folgte die zweite Generation, die in Österreich in den 1980-er Jahren zur Schule ging. Danach die dritte Generation, die in den 2000-er Jahren in die Schule ging. Aktuell spricht man von der vierten Generation.

Neue Perspektiven und Politik

Mit den Generationen veränderte sich die Einstellung, die Lage und die Perspektive. Waren die Mitglieder der ersten Generation Hilfsarbeiter in der Schwerindustrie im – wirtschaftstheoretisch gesprochen – primären und sekundären Sektor (Rohstoffgewinnung; Rohstoffverarbeitung), manchmal auch als Facharbeiter tätig, nahm die Ausbildung ab der zweiten Generation zu. Die Kinder der Gastarbeiter taten sich im Tertiärsektor der Wirtschaft, der Dienstleistungsindustrie, um. Sie eröffneten Gastronomielokale, Handelsgeschäfte und Warenhäuser. Mit dem Durchbruch der Internetindustrie ab 1998 begannen einige den Einstieg im sogenannten Quartärsektor, die virtuelle Handelsebene mit Gütern und Waren, aber auch mit Finanzprodukten und Telefondienstleistungen.

Daneben begann in Österreich politische Arbeit, die nicht mehr so getarnt abläuft wie in den 1980-er Jahren als man “Kultur- und Sportvereine” als kulturelle Treffpunkte in Städten eröffnete. Agitation läuft nun offen. Die Vereine heißen heute “UETD Austria – Union Europäisch-Türkischer Demokraten in Österreich”, “TÜMSIAD Austria – Vereinigung der Industriellen und Unternehmer in Österreich”, “MÜSIAD Austria – Verband unabhängiger Industrieller und Unternehmer”, “WONDER – Verein zur Unterstützung von internationalen Studenten und Studentenaktivitäten”, “AEB – Verband zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen”, “KONDER Österreich”, “JUWEL – Jugendwerk zum Licht”, “AY – ACTIVE YOUTH – Verein aktiver Jugend für soziales Miteinander”, “Fünfhaus Jugend Sport und Kulturverein”. Andere Vereine führen ein eigenes Leben wie ATIB.

UETD Austria verfasst auf seiner Webseite ein Mission Statement, wie man die Lage sieht: “Im Laufe der Jahre – anfangs als Bewohner von Gästezimmern in Fabriken, dann zu Mietern und heute schließlich als Eigentümer und selbstständige Geschäftsführer – sehen wir anhand dieser Entwicklung, dass die sich verändernden Umstände andere politische Standpunkte erfordern und zivile Organisationen als unabdingbar angesehen werden können.”

Politik mit Straßendemonstrationen

Deswegen äußern sich türkische Interessensgruppen zu politischen Themen auch in Österreich. Der Verein ATIB (Türkisch Islamische Union, Originaltitel: Avrupa Türk-İslam Birliği) spielt eine singuläre Rolle, da er mit dem politischen Islam als Handlungsmodell arbeitet. In der Wiener Dammstraße baut man derzeit ein vierstöckiges Vereinszentrum. Der Europäische Sitz des Dachverbandes ist in Köln.

Der Wiener Verein UETD wurde ebenso in Köln gegründet: 2004 als weiterer Dachverband von türkischen Immigranten. 2006 gründete sich in Wien die Österreich-Filiale. UETD steht für “Union of European turkish democrats”, zu deutsch: “Vereinigung europäischer türkischer Demokraten”. Darin versammelt man Personen, die in Österreich leben und hier vorankommen wollen. Der Islam spielt in der Vereinigung dem offiziellen Anschein nach nur geringe Rolle. Religion wird inhaliert, wenn sie dem Zweck des wirtschaftlichen Erfolges dient. Die UETD ist ökonomieorientiert und definiert soziales Fortkommen mit Wohlstand. Man ist Erdogan und dessen konservativer AK-Partei treu.

So organisierte der Verein die umstrittene Demonstration mit Versammlungsrede des türkischen Premiereministers im Juni 2014. Man hat den Vereinssitz am Albin Hirsch Platz 2 in Wien-Simmering und macht Aussendungen, in denen man sich über zu viel Pressefreiheit und Wertungsexzess gegen die Politik von Recep Tayyip Erdoğan in Österreich beschwert. In der Aussendung vom 13. März 2014 via APA-Originaltextservice mit Titel “NGOs verurteilen die Berichterstattung der österreichischen Medien bezüglich der politischen Ereignisse in der Türkei” heißt es dann schon einmal: “Als Österreicher mit türkischem Migrationshintergrund, die sich auch mit der türkischen Politik befassen, sind wir über die Berichterstattung der österreichischen Medien, welche unzählige Verleumdungen und Vorwürfe beinhalten, zutiefst betrübt und erschüttert.”

Die dritte und vierte Generation der rund 250.000 Türken mengt sich in Österreich in das politische Geschehen via Aussendungen, Versammlungen, Demonstrationen, Soziale Medien ein, wenn es darum geht, die Kritik auszubügeln, dass Recep Tayyip Erdoğan “You Tube” oder “Twitter” sperren lassen will (März 2014) sowie kritische Webseiten per Präsidentendekret. Man arbeitet mit den Hebeln der österreichischen Meinungsfreiheit gegen die Meinungsfreiheit. Das sind Insignien totalitären Verständnisses. Man lebt in Österreich, ist aber nicht angekommen.

Die erste und zweite Generation war ein fleißiger, genügsamer, aber schlafender Riese. Dieser Riese ist nun erwacht. Das Land, in dem zwischen 1960 und 1997 vier Mal das Militär geputscht hat, tritt 2014 unverhohlen mit Weltmachtbestrebungen an, man sieht sich im Spannungsfeld zwischen Islam, EU und Militärmacht auf Augenhöhe mit Deutschland, England und Frankreich.

Primat der Ökonomie über lokale Werte

Das Selbstbewußtsein sprengte 2010 neue Dimensionen, als der türkische Botschafter in Wien, Kadri Ecvet Tezcan, soeben aus Hamburg kommend und ein Jahr in Wien, die Integrationspolitik Österreichs kritisierte, indem er wortreich, aber nicht immer zielgenau die Forderungen der österreichischen Gesellschaft nach Spracherwerb und kulturelle Eingliederung in westliche Wertmaßstäbe hinter Hegemonialbestrebungen der türkischen Wirtschaft und Sonderwünsche von in Österreich lebenden Migranten stellte. Das nassforsche Interview vom 9. November 2010 kostete dem Gesandten aus der Prinz Eugen Straße den Kopf und er wurde 2011 ersetzt.

Der Verein UETD, der massentaugliche Showveranstaltungen für Erdogan in europäischen Städten organisiert, andererseits aber unter dem Deckmantel der “Unabhängigkeit” auftritt, macht nun wieder eine öffentliche Demonstration.

Am 20. Juli 2014, an einem Sonntag, unüblich für Wiener Verhältnisse, versammelt man sich um 16 Uhr am Westbahnhof, um zum Heldenplatz zu ziehen. Aus welchem Grund? Die Lage im Gaza-Streifen. Dort fliegen Raketen und die 5. Kolonne des türkischen Premiereministers in Österreich will sich für Palästina stark machen und die Chance nutzen, Weltpolitik auf die Straße zu tragen. Die Ankündigung, ebenfalls via Aussendung, ist sehr eindeutig: “Die derzeitige militärische Offensive seitens der israelischen Armee gegen die palästinensische Bevölkerung ruft im Kreise aller sowohl muslimischen als auch nicht-muslimischen Vereine und NGOs eine öffentliche Erbitterung hervor! Die seit einer Woche andauernde Aggression im Gazastreifen forderte bereits über 200 Todesopfer. Die Union Europäisch Türkischer Demokraten (UETD AUSTRIA) wird am Sonntag, den 20. Juli 2014, ab 16:00 Uhr am Westbahnhof lautstark seine ultimative Forderung zum sofortigen Waffenstillstand kundtun!”

Das Interessante daran ist nicht nur der Demonstrationstag: Ein Sonntag. Auch erwartete öffentliche Rufe gegen Israel und das Judentum tragen wenig zum friedlichen Klima bei. Die Demonstranten wollen sich “pro Palästina” einsetzen, was umgekehrt “Anti-Israel-Stimmung” auf Wiener Boden beschwören wird. Eine solche Demonstration in Österreich, wo strenge Verbotsgesetze herrschen, birgt Konflikte. Es geschieht zur gleichen Zeit, in der Österreich die “Verhetzungsgesetze” verschärfen will, was man uneingeschränkt unterstützen muss, da die Postings auf den Webseiten immer substanzloser und schriller werden. Einiges an antijüdischer Hetzpublizistik stammt aus türkischer Feder. Der neue Justizminister Brandstätter und Außenminister Kurz sind dafür. Kurz macht gute Figur, er ist Grasser minus Kärntner Feschismus. Er bot Erdogan im Juni 2014 die Stirn und ließ ihn wissen, dass Österreich nicht den Boden für die Radikalisierung der Politik in Wort und Ton, wie das in der Türkei handelsübliche Dosis ist, bieten kann.

Aus diesem Anlass ist eine neue Demonstration am 20. Juli 2014 der UETD-Gruppe, die bereits am 19. Juni 2014 mit der Organisation des Wiener Jubelauftritts von Erdogan in der Schultz-Halle das größte Polizeiaufgebot seit Langem in Marsch gesetzt hat, mit Hinblick auf das Verbotsgesetz und den Verhetzungsparagrafen des geltenden Strafrechts zu sehen.

Türkische Splittergruppen tun sich derzeit im Internet besonders in Sozialen Netzwerken mit Hetzereien hervor. Man wird sehen, wie weit man auf der Straße den Bogen spannt. Sätze wie “Juden ins Gas” seien laut Medieninformationen in Paris, Dortmund und Zürich bei “Pro-Palestina-Demos” gefallen. Der österreichische Staat muss den radikalen Splittergruppen Männchen machen und zeigen, dass in Österreich nicht alles geht.

Eine Polit-Demo zu einem Auslandsthema bei 35 Grad Hitze an einem Sonntag ist genau das, was Wien braucht. Das Journal “Wien Extra” wird sich unters Volk mischen.

Es ist wohl kein Selbstzweck, dass sich die offizielle Türkei nun für Palästina einsetzt und nicht für Israel. Es geht im Hintergrund um die Vorherrschaft der muslimischen Religion. Im besetzten Nordzypern dürfte es genauso sein, wo christliche Denkmäler durch die türkischen Besatzer beseitigt werden. Der aktuellen freiheitlichen Wochenzeitung Neue Freie Zeitung ist ein Inserat zu entnehmen, wonach der Byzantinist Charalampos Chotzakoglou nun penibel aufgelistet hat, wo in Zypern Kirchen und Denkmäler des Katholizismus zerstört wurden. Erdogan und seine Helfervereine reden gerne über den Islam, nicht aber über andere Weltreligionen. Im seit 1974 okkupierten Nordzypern seien Kirchen in Moscheen umgewandelt worden. Das Journal wird sich dieses Buch schicken lassen und danach näher studieren. Hier nur der Hinweis, dass es eine solche Studie gibt. (Bildquelle: Neue Freie Zeitung, 10. Juli 2014, S. 16)

Es ist wohl kein Selbstzweck, dass sich die offizielle Türkei nun für Palästina einsetzt und nicht für Israel. Es geht im Hintergrund um die Vorherrschaft der muslimischen Religion. Im besetzten Nordzypern dürfte es genauso sein, wo christliche Denkmäler durch die türkischen Besatzer beseitigt werden. Der aktuellen freiheitlichen Wochenzeitung Neue Freie Zeitung ist ein Inserat zu entnehmen, wonach der Byzantinist Charalampos Chotzakoglou nun penibel aufgelistet hat, wo in Zypern Kirchen und Denkmäler des Katholizismus zerstört wurden. Erdogan und seine Helfervereine reden gerne über den Islam, nicht aber über andere Weltreligionen. Im seit 1974 okkupierten Nordzypern seien Kirchen in Moscheen umgewandelt worden. Das Journal wird sich dieses Buch schicken lassen und danach näher studieren. Hier nur der Hinweis, dass es eine solche Studie gibt. (Bildquelle: Neue Freie Zeitung, 10. Juli 2014, S. 16)

Marcus J. Oswald (Ressort: Allgemeines, Politik)


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Bilder und Motive der Demonstration pro Palästina in Wien

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(Wien, im Juli 2014) Es wurden rund 300 Fotos gemacht, rund 20 werden hier gezeigt. Mehr ist nicht möglch, da der Beitrag dann ohnehin schon 20 MB Gewicht bekommt und das Ganze die Gesamtwebseite in der Ladegeschwindigkeit bremst.

Die Bilder werden verkleinert gezeigt auf 1.500 Pixel Breite und 1.000 Pixel Höhe. Kleiner werden sie nicht gemacht, weil man auch etwas erkennen soll. Größer auch nicht, weil die Geschwindigkeit der ohnehin lahmen WordPress-Seite dann leidet. Sie wurden auf einer zehn Jahre alten NIKON-Kamera gemacht und haben im Original nur 5 MB, in der verkleinerten Form rund 1 MB. Es wird Zeit, dass bald eine ordentliche Canon-Vollformat-Kamera ins Haus kommt, denn die Fotos leiden an Schwäche in der Auflösung. Man ist heute bessere Schauqualität gewöhnt (15 bis 25 MB pro Bild im Speichereingang, bei Vollformatkameras bis zu 60 MB pro Bild), nicht ein Fünftel bis Zehntel davon.

Trotzdem: Die vorhandenen Fotos werden derzeit ausgewählt, bearbeitet und in den nächsten Stunden auf dieses Portal aufgespielt!

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Kapitel 1: Der “Skandal-Mann” mit der Dschihad-Fahne. Der junge Mann war offenbar nicht im Bilde, dass das Demonstrieren in Wien erlaubt ist, jedoch nicht mit allen Mitteln. Die Fahne, die er in der Hand hält und die er an der Burggasse schwenkte, wurde ihm bald darauf von Ordnern aus dem Organisationsteam weggenommen. Es schien glaubwürdig, dass es den Organisatoren der Demonstration nicht Recht sein konnte, dass sich zu radikale Motive einschlichen. Fakt ist aber, dass die Fahne vom Westbahnhof bis zur Burggasse an der Ecke Schottenfeldgasse im Einsatz war.

In der Burggasse wurde die schwarze Dschihad-Fahne (Jihad-Fahne) geschwenkt. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

In der Burggasse wurde die schwarze Dschihad-Fahne (Jihad-Fahne) geschwenkt. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Free Palästina-Shirt und schwarze Fahne in der Hand: Der junge Mann ist radikalisiert und interpretiert Hilfe den Palästinensern nicht unbedingt mit einer Überweisung einer 100-Euro-Spende. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Free Palästina-Shirt und schwarze Fahne in der Hand: Der junge Mann ist radikalisiert und interpretiert Hilfe den Palästinensern nicht unbedingt mit einer Überweisung einer 100-Euro-Spende. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Free Palestina als offenbar angesagtes Motiv der Zeit. Auch in der türkischen Demo-Szene gibt es, vergleichbar mit der linksextremen Szene Wiens, einen Schwarzen Block. Hier wie dort will er Ziele mit Gewalt durchsetzen. Dieses T-Shirt steht als Symbol dafür. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Free Palestina als offenbar angesagtes Motiv der Zeit. Auch in der türkischen Demo-Szene gibt es, vergleichbar mit der linksextremen Szene Wiens, einen Schwarzen Block. Hier wie dort will er Ziele mit Gewalt durchsetzen. Dieses T-Shirt steht als Symbol dafür. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Die schwarze Fahne auf der Demo für Palästina am 20. Juli 2014 in Wien. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Die schwarze Fahne auf der Demo für Palästina am 20. Juli 2014 in Wien. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Leider sind alle Bildausschnitte nur Puzzleteile. Der Mann stand plötzlich vor der Linse und das Langobjektiv 300mm war an der Kamera. Daher kam keine einheitliche Panoramaaufnahme des Fahnenträgers zu Stande. Schade ist, dass die bessere Fotokamera (Canon) bei einem Verkehrsunfall am 20. Juni 2014 kaputt ging und kein Ersatz vorliegt. Dann wären bessere Bilder möglich gewesen. Es ist wie es ist: Die schwarze Fahne des Jihad war auf der Demonstration zugegen und der zornige junge Mann im Bild trug sie vom Westbahnhof bis zur Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. Dann wurde sie ihm von einem türkischen Ordner der Demonstration entrüstet abgenommen. Der Mann und seine Gruppe machten sich aus dem Staub stadteinwärts und versuchten in der Menge unterzutauchen. Ein Polizeikameramann eilte ihm mit einer Schulterkamera stadteinwärts zu Fuß nach. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Leider sind alle Bildausschnitte nur Puzzleteile. Der Mann stand plötzlich vor der Linse und das Langobjektiv 300mm war an der Kamera. Daher kam keine einheitliche Panoramaaufnahme des Fahnenträgers zu Stande. Schade ist, dass die bessere Fotokamera (Canon) bei einem Verkehrsunfall am 20. Juni 2014 kaputt ging und kein Ersatz vorliegt. Dann wären bessere Bilder möglich gewesen. Es ist wie es ist: Die schwarze Fahne des Jihad war auf der Demonstration zugegen und der zornige junge Mann im Bild trug sie vom Westbahnhof bis zur Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. Dann wurde sie ihm von einem türkischen Ordner der Demonstration entrüstet abgenommen. Der Mann und seine Gruppe machten sich aus dem Staub stadteinwärts und versuchten in der Menge unterzutauchen. Ein Polizeikameramann eilte ihm mit einer Schulterkamera stadteinwärts zu Fuß nach. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Kapitel 2: Die Schilder der Demonstration. Die Transparente, Stabplakate und Fahnen wurden nach der Demo am Heldenplatz wieder eingesammelt, weil sie laut Sprecher aus dem Organisationsteam “in anderen Städten noch gebraucht werden”. Die Schilder sind demnach ubiquitär in Einsatz, an mehreren Orten. Die Losungen waren teilweise in englischer Sprache, in deutscher Sprache, in türkischer Sprache und einige Schriftzüge waren in arabischer Sprache, etwa am Nationalbanner der Fahne Palästinas, auf der “Gott ist groß” im Mittelstreifen steht.

Plakatmotiv Israel - türkische Demonstration in Wien am 20. Juli 2014. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Plakatmotiv Israel – türkische Demonstration in Wien am 20. Juli 2014. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Ein Schild zieht den Vergleich Juden mit Muslimen. Die Muslime seien die Unterdrückten der Neuzeit. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Ein Schild zieht den Vergleich Juden mit Muslimen. Die Muslime seien die Unterdrückten der Neuzeit. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Israel wurde mit einer Kinderpuppe symbolisiert. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Israel wurde mit einer Kinderpuppe symbolisiert. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Beistand mit Gaza - Dieses Schild war mehrfach zu sehen. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Beistand mit Gaza – Dieses Schild war mehrfach zu sehen. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Variation in englischer Sprache: Stay Human - Stop Bombing. Ort: Vor Volkstheater. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Variation in englischer Sprache: Stay Human – Stop Bombing. Ort: Vor Volkstheater. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Das Kinderthema in englischer Sprache. In den vier Nationalfarben des Staates Palästina. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Das Kinderthema in englischer Sprache. In den vier Nationalfarben des Staates Palästina. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Hier wird auf das Selbstverteidigungsrecht von Israel angespielt. Das Plakat wurde zu kurz und daher angestückelt. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Hier wird auf das Selbstverteidigungsrecht von Israel angespielt. Das Plakat wurde zu kurz und daher angestückelt. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Motiv Hölle. Mit Schreibfehler, was der Botschaft keinen Abbruch tut. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Motiv Hölle. Mit Schreibfehler, was der Botschaft keinen Abbruch tut. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Harte Wortspiele auf Plakaten bezeichnen Israel als Mischung aus Attentätern, Kriminellen, Verfechtern der Apartheit und Terroristen. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Harte Wortspiele auf Plakaten bezeichnen Israel als Mischung aus Attentätern, Kriminellen, Verfechtern der Apartheit und Terroristen. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Ein Ende des Kindertötens wird gefordert. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Ein Ende des Kindertötens wird gefordert. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Die Totentafel soll den Vergleich sicher machen, wer gegenwärtig aggressiv, wer passiv ist. Der Umstand hoher Todesraten wird der hochgezüchteteten Militärmaschinerie Israels zugeschrieben. Jede Statistik hat zwei Seiten der Wahrheit, die aus der Perspektive der Betrachtung Logik entfaltet. Die andere Wahrheit ist, dass die Militärmaschinerie Israels deshalb so groß ist, weil zahlreiche arabische Staaten in den vergangenen Jahrzehnten den Küstenstaat mit 8 Millionen Einwohnern von der Landkarte löschen wollten. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Die Totentafel soll den Vergleich sicher machen, wer gegenwärtig aggressiv, wer passiv ist. Der Umstand hoher Todesraten wird der hochgezüchteteten Militärmaschinerie Israels zugeschrieben. Jede Statistik hat zwei Seiten der Wahrheit, die aus der Perspektive der Betrachtung Logik entfaltet. Die andere Wahrheit ist, dass die Militärmaschinerie Israels deshalb so groß ist, weil zahlreiche arabische Staaten in den vergangenen Jahrzehnten den Küstenstaat mit 8 Millionen Einwohnern von der Landkarte löschen wollten. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Wie die Freiheit für Palästina aussehen kann, wird nicht gesagt. Gefordert wird es trotzdem. Mit der Flagge des Staates, der offiziell gar keiner ist und nicht zur Gänze weltweit anerkannt ist. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Wie die Freiheit für Palästina aussehen kann, wird nicht gesagt. Gefordert wird es trotzdem. Mit der Flagge des Staates, der offiziell gar keiner ist und nicht zur Gänze weltweit anerkannt ist. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Als Freiluftgefängnis bezeichnen die großteils türkischen Demonstranten den Gazastreifen und die Lage der Palästinenser vor Ort. Freilich: Wenn die Erinnerung nicht trügt, hat man in der Türkei auch Probleme, zum Beispiel mit der Kurden-Frage, die ungelöst ist. Dennoch redet man derzeit lieber international über die Gaza-Frage. Ort: Vor Volkstheater am Übergang Zweierlinie. (Foto: Marcus Johann Oswald).

Als Freiluftgefängnis bezeichnen die großteils türkischen Demonstranten den Gazastreifen und die Lage der Palästinenser vor Ort. Freilich: Wenn die Erinnerung nicht trügt, hat man in der Türkei auch Probleme, zum Beispiel mit der Kurden-Frage, die ungelöst ist. Dennoch redet man derzeit lieber international über die Gaza-Frage. Ort: Vor Volkstheater am Übergang Zweierlinie. (Foto: Marcus Johann Oswald).

Auch Asiaten und Afrikaner halten die Kernbotschaft hoch. Ende des Tötens von Zivilisten und Babies. Ort: Volkstheater. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Auch Asiaten und Afrikaner halten die Kernbotschaft hoch. Ende des Tötens von Zivilisten und Babies. Ort: Volkstheater. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Alter Mann mit Symbolbild. Ort. Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Alter Mann mit Symbolbild. Ort. Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Kapitel 3: Die Polizei hatte einen ruhigen Einsatz. Sie war in kleiner Mannstärke vorhanden, an der Spitze und am Ende des sehr langes Demonstrationszuges. Der Zug blieb äußerlich friedlich, was bedeutet, dass keine Sachbeschädigungen erfolgten. Interpretiert man die Demonstration inhaltlich, muss man jedoch feststellen, dass die Beschädigungen durch Worte nicht Ohne waren.

Es ist 16 Uhr 49 und noch ist nichts los in der Burgggasse. Die Demonstranten sind noch in der Kaiserstraße und werden bald um die Ecke biegen. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Es ist 16 Uhr 49 und noch ist nichts los in der Burgggasse. Die Demonstranten sind noch in der Kaiserstraße und werden bald um die Ecke biegen. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Dann geht es los: Die Vorhut mit Polizeiautos ist bereits in Sicht. Die Motorräder setzen sich in Bewegung. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Dann geht es los: Die Vorhut mit Polizeiautos ist bereits in Sicht. Die Motorräder setzen sich in Bewegung. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Die Polizei hatte wenig zu tun, da es keine Gegendemonstration gab und daher keine direkte Konfrontation. Rein äußerlich verlief die Großdemonstration der Türken in Wien friedlich, da es keine Sachschäden gab. Über die verbalen Schäden wird man noch reden müssen, da das Demonstrationrecht sehr weit ausgelegt wurde. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Die Polizei hatte wenig zu tun, da es keine Gegendemonstration gab und daher keine direkte Konfrontation. Rein äußerlich verlief die Großdemonstration der Türken in Wien friedlich, da es keine Sachschäden gab. Über die verbalen Schäden wird man noch reden müssen, da das Demonstrationrecht sehr weit ausgelegt wurde. Ort: Burggasse, Ecke Schottenfeldgasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Erinnerungsfotos werden gemacht. Im Bild bosnische Muslime. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Erinnerungsfotos werden gemacht. Im Bild bosnische Muslime. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Kapitel 4: Weitere Personen und Teilnehmer. Laut offiziellen Angaben der Veranstalter nahmen 30.000 Personen Teil, laut Polizei nur 11.000. Man sollte sich in der Mitte einigen: Es waren wohl 20.000, da der Zug die ganze Burggasse füllte. Wenn bei einer “Regenbogenparade” jährlich “100.000 Personen” teilnehmen, obwohl nur 5.000 entlang der Ringstraße stehen, muss man dieser Demonstration 20.000 Teilnehmer gönnen. 30.000 ist vielleicht eine Spur zu hoch gegriffen. Es gab zahlreiche Teilnehmer, die alle mitten in Wien wohnen. Sie werden großteils von der heimischen Politik nicht erreicht, weil diese nicht will oder nicht kann und daher organisieren sich diese Leute selbst.

Demonstrant, männlich, muslimisch, arabischer Herkunft. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Demonstrant, männlich, muslimisch, arabischer Herkunft. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Demonstranten Frauen, Gruppe, türkisch. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Demonstranten Frauen, Gruppe, türkisch. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Die Demonstation der Türken in Wien war auch ein Come Together aller Generationen. Familienwerte bilden das Rückgrat der türkischen Community und statistisch besehen das Rückgrat der Wiener Gesellschaft der Zukunft. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Die Demonstation der Türken in Wien war auch ein Come Together aller Generationen. Familienwerte bilden das Rückgrat der türkischen Community und statistisch besehen das Rückgrat der Wiener Gesellschaft der Zukunft. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Viele in Wien lebende Menschen nahmen mit ihrer Familie Teil. Im Bild ein Mann mit seinem Kind. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Viele in Wien lebende Menschen nahmen mit ihrer Familie Teil. Im Bild ein Mann mit seinem Kind. Ort: Burggasse. (Foto: Marcus Johann Oswald)

Für die Form der Bilder, nicht für die politischen Inhalte verantwortlich:
Marcus J. Oswald (Ressort: Allgemeines, Politik, Demo)


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Puber gibt es nicht

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(Wien, im Juli 2014) Als man den Gerichtssaal um 9 Uhr 35 betritt, ist etwas anders: Die Publikumsreihen sind gesteckt voll, neben der Türe steht sogar Polizei und auch die Geschworenensitze sind alle voll besetzt. Wäre man unbedarfter Gerichtstourist, der sich das “einmal anschaut”, könnte man meinen, dass ein Geschworenenverfahren stattfindet.

Doch es ist ein gewöhnliches Einzelrichterverfahren, das am 24. Juli und am 25. Juli 2014 am LG Wien gegen den Graffiti-Aktivisten “Puber” stattfindet (Leitung: Richter Wilhelm Mende). Es findet nicht gegen seine Graffiti-Freunde statt und es herrscht dicke Luft im Raum. Der Prozess hat von der ersten Minute eine leichte Schräglage, weil er wie ein Buchhalterprozess veranstaltet wird.

Zirka 40 Hauseigentümer oder deren anwaltliche Vertreter sitzen wie Pfauen aufgefädelt da und wollen Kasse machen. Sie haben vor, ihre tatsächlichen Malerkosten einzutreiben oder – aufgeweckt durch den nunmehrigen Prozess – jetzt ihr Haus zu verschönern und dem Gericht Kostenvoranschläge zuzustecken für Malererarbeiten, die jeder halbwegs handwerklich Geschickte auch selber machen kann oder im Pfusch erledigen lässt. Die Hausherrn müssen jedoch vorerst einmal warten. Denn der Strafprozess nach Sachbeschädigung beginnt geordnet.

Vandalismus

Der Staatsanwalt stellt seinen Strafantrag gegen einen gewissen “Puber” vor. Man kann es vorweg sagen: Dieser Strafantrag ist nicht, wie der Anwalt des Amateuermalers Puber, Rainer Bischof meinen wird, eine “Zumutung”, er ist vielmehr skandlöses Halbwerk und sehr schlampig gearbeitet.

Der Ankläger listet seitenweise 232 Punkte auf, an denen der Schriftzug “Puber” in Wien zu sehen ist. Es wird als Vandalismus interpretiert und daher als Sachbeschädigung, die von einem einzelnen durchgeführt worden sein soll.

Der auf die Einzeltätertheorie gestützte Strafantrag beinhaltet mehrere gravierende Fehlschläge. So beinhaltet er in Bildmappen duzende Schriftzüge, die vermutlich von Mitgliedern der Graffiti-Community stammen (die Schriftzüge sehen ganz anders aus als der Originalzug). Sehr viele Schriftzüge waren im gänzlich anderen modus operandi gezeichnet, nämlich mit abwischbarer Farbe, sodass es keinen Schaden hinterließ und diese Striche auch keine Strafverfolgung zulassen (wie der Richter später mehrfach anmerkt). Manche “Puber”-Striche sind auf Türen von Abbruchhäusern, die kurz danach abgerissen wurden. Manche “Puber”-Züge waren auf Unterlagen, auf denen zuvor schon mindestens fünf andere Griffiti-Sprayer “ihre” Handschrift und “ihren” Schriftzug hinterlassen hatte, der Schriftzug “Puber” war nur einer von mehreren. (Es ist vergleichbar mit Herrentoiletten von Clublokalen, wo viele Abziehbilder über- und nebeneinander kleben.) Das Ärgste: Der Strafantrag enthält Faktengruppen wie den Komplex “Wiener Linien”, zu denen es keine (!) Fotos mehr gibt und daher sind diese Dinge zwar im Strafantrag in der Liste der 232 Vorfälle, aber sie sind durch das Gericht nicht zu verfolgen (wie auch der Richter später mehrfach anmerkt).

Noch Ärger: “WIEN EXTRA” sprach in der Prozesspinkelrauchpause mit einem Mann von der ÖBB. Der sagte: “Wir haben an Zügen einen großen Schaden von 50.000 Euro mit ‘Puber-Schriftzügen’, aber wir sind nicht in der Anklageschrift enthalten.” Die ÖBB kämpft nebenbei schon seit 15 Jahren gegen Vandalismus an Zügen (man war um 1999 Pionier, als ein Schüler zu mehr als einer Million Schilling Schadenersatz verurteilt wurde, an dem er heute noch zahlt) und verbindet das gegenwärtig mit einer “Sicherheitskampagne”, da beim Sprayen auf Waggons begleitend immer wieder Stromunfälle passieren. Andere Baustelle, nicht im Strafantrag, was den ÖBB-Mann sehr verwundert. Er hört sich den Prozess heute und morgen nur als Unbeteiligter an.

Schweizer aus Brasilien in der Schlösselgasse

Der Staatsanwalt ist sicher, dass “Puber”, der ein Schweizer mit Brasilianischen Wurzeln ist, alle 232 “Puber”-Schriftzüge in Wien allein verteilt hat. Das wird sich leider als großer Trugschluss erweisen. Denn Puber gibt es gar nicht. Er ist eine Art kollektive Marke, nicht eine Person. Puber heißt mit bürgerlichem Namen …


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Höchststrafe nach Gewaltexzessen gegen alte Wienerinnen – 20 Jahre Haft

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Stefan Duta, 34 Jahre alt, kam am 29. September 2013 aus Rumänien nach Wien und begann nur zwei Tage später eine unheimliche Raubserie auf alte Frauen gegen die er mit harter Hand vorging. Eine ist bis heute gelähmt, hat einen Hirnschaden und kann nicht mehr sprechen. Sieben Raubüberfälle, fast alle mit Gehirnerschütterung beim Opfer, zwischen 1. Oktober 2013 und dem Tag seiner Festnahme am 6. März 2014 führten heute zu einem ultimativen Ergebnis am Landesgericht Wien: Höchststrafe von 20 Jahren Haft. (Foto: Oswald, 24. Juli 2014, 19 Uhr 13 vor der Urteilsverkündigung im Landesgericht Wien)

Stefan Duta, 34 Jahre alt, kam am 29. September 2013 aus Rumänien nach Wien und begann nur zwei Tage später eine unheimliche Raubserie auf alte Frauen gegen die er mit harter Hand vorging. Eine ist bis heute gelähmt, hat einen Hirnschaden und kann nicht mehr sprechen. Sieben Raubüberfälle, fast alle mit Gehirnerschütterung beim Opfer, zwischen 1. Oktober 2013 und dem Tag seiner Festnahme am 6. März 2014 führten heute zu einem ultimativen Ergebnis am Landesgericht Wien: Höchststrafe von 20 Jahren Haft. (Foto: Oswald, 24. Juli 2014, 19 Uhr 13 vor der Urteilsverkündigung im Landesgericht Wien)

Sando Badoi kam äußerst milde davon: Der 26-Jährige, der in Rumänien Taxifahrer ist, hat in Wien seinen Komplizen zu zumindest zwei Raubüberfällen auf alte Frauen kutschiert. Er erhält ein Geschenk: Acht Monate teilbedingt, davon 2,5 Monate unbedingt. Er wird enthaftet und will sofort nach Rumänien zurückgehen. Das ist gewiß keine schlechte Idee. (Foto: Oswald, 24. Juli 2014, 19 Uhr 13 vor der Urteilsverkündigung im Landesgericht Wien)

Sando Badoi kam äußerst milde davon: Der 26-Jährige, der in Rumänien Taxifahrer ist, hat in Wien seinen Komplizen zu zumindest zwei Raubüberfällen auf alte Frauen kutschiert. Er erhält ein Geschenk: Acht Monate teilbedingt, davon 2,5 Monate unbedingt. Er wird enthaftet und will sofort nach Rumänien zurückgehen. Das ist gewiß keine schlechte Idee. (Foto: Oswald, 24. Juli 2014, 19 Uhr 13 vor der Urteilsverkündigung im Landesgericht Wien)

(Wien, am 24. Juli 2014, Spätbericht) Eine unheimliche Raubserie auf betagte, teilweise gebrechliche Wiener Frauen, die nur zum Briefkasten, ins Kaufgeschäft oder mit dem Rollator zur Bank gehen wollten, ist zu Ende. Es gab sieben Opfer, davon eine amerikanische Touristin. Alle sieben bekamen die harte Hand eines 34-jährigen Rumänen zu spüren, der seit dem Jahr 2000, als er gerade 19 Jahre alt war, in Rumänien, Deutschland und Griechenland in Summe sieben Mal wegen Gewaltverbrechen verurteilt wurde und bereits 12 Jahre in Haft saß.

Nur alte Opfer

Stefan Duta kam am 29. September 2013 nach Wien und was er hier machen wollte, weiß keiner. Fest steht, dass er ohne Geldreserven kam und nur zwei Tage später auf Beschaffungstour ging. Am 1. Oktober 2013 streckte er die 74-jährige Brunhilde Hitzler mit einem Kinnhaken nieder, nachdem diese die Bank mit einer Behebung verlassen hatte und raubte ihr 7.436 Euro. Das Geld reichte offenbar genau fünf Wochen. Am 13. November 2013 überfiel er Gertrude Groß und fügte der 87-jährigen Frau schwere Verletzungen wie einen offenen Unterkieferbruch, Jochbeinbruch, einen Bruch des linken Schlüsselbeins und Rissquetschwunden durch Schläge gegen den Kopf zu, die zur Bewußtlosigkeit führten. Die Beute dieses Handtaschenraubs blieb mager: 50 Euro. Daher machte Duta am 21. November 2013 seinen nächsten Raub. Sein Opfer Christine Neumann streckte er mit einem Schlag auf den Hinterkopf nieder und erbeutete 700 Euro. Im Dezember 2013 folgten zwei weitere Gewaltexzesse: Am 3. Dezember 2013 überfiel er die amerikanische Touristin Sylvia Pommereinning, fügte ihr einen Querschnittbruch des Unterkiefers zu, Blutungen in der Hirnhaut und Quetschwunden. Er raubte ihr 100 Euro und 500 US Dollar aus der Handtasche. Nach dem 10. Dezember 2013 sprach man das erste Mal in Kreisen der Wiener Polizei von einem Serientäter auf Wiener Boden und das LKA verstärkte die Ermittlungen. An diesem Tag wurde die 67-jährige Dr. Gerda Hohenberger so schwer verletzt, dass sie nicht nur vier Zähne verlor, sondern auch zwei Lendenwirbeln, die brachen. Die Gehirnerschütterung durch den rumänischen Schläger Duta führte zur Bewußtlosigkeit. 1.500 Euro, Mobiltelefon, Schlüsel waren weg wie der Täter.

Drei Monate Pause

Die Polizei kam nicht weiter. Der Täter tauchte unter und trat nun drei Monate nicht in Erscheinung. Dafür zum letzten Mal umso brutaler.

Am 4. März 2014 vergriff sich Stefan Duta zwei Mal an der Wiener Bevölkerung, er überfiel gleich zwei Frauen. Maria Leber war auf dem Weg zum Einkaufen und machte alltägliche Erledigungen bei der Bank bis sie dem Rumänen begegnete: Er versetzte ihr einen Faustschlag ins Gesicht, der zu Rissquetschwunden führte, und raubte ihr eine Handtasche, 500 Euro sowie die Einkäufe aus dem Lebensmittelgeschäft.

Am gleichen Tag fand der traurige Höhepunkt der sechsmonatigen Blutspur durch Wien statt. Der Rumäne überfiel die 86-jährige Vera Skoda so heftig, seine Faustschläge bedeuteten für sein Opfer fast den Tod. Neben Rissquetschwunden und Ohrenbluten gab es Einblutungen in die Kieferhöhle und bleibende Hirnschädigungen, die dazu führten, dass das Opfer das Sprechen verlernt hat und ein Pflegefall wurde. Die Beute: 4.000 Euro.

Sieben Gewaltverurteilungen in drei Ländern

Der Kriminaltourist Stefan Duta, auf keinen passt diese Zuschreibung besser als auf ihn, wurde am 6. März 2014 von der Wiener Polizei verhaftet. Der 34-Jährige saß in den Ländern Rumänien, Deutschland und Griechenland seit dem Jahr 2000 bereits wegen sieben einschlägigen Gewaltverurteilungen insgesamt 12 Jahre in Haft.

Er ist im Strafprozess, der von 9 Uhr vormittag bis 19 Uhr 40 abends dauert, geständig. Dieses Geständnis ist jedoch weder reumütig noch mitfühlend, sondern eher wertlos.

Wegen seiner Aggressionsprobleme und höchsten Brutalität, die keine Schonung von Opfern zur Durchsetzung seiner Ziele kennt, wird er heute vor dem Geschworenengericht am Landesgericht Wien nach § 143 StGB 3. Satz 1. Fall angeklagt (Strafmaß 10-20 Jahre Haft) und schließlich nach langer Beratung um 19 Uhr 20 von den bunt geschmischten Geschworenen (endlich auch einmal ein Schwarzafrikaner dabei, eine alte Diversitäts-Forderung dieses Journals!) in allen sieben Raubvorwürfen mit 8:0 nach Schwerem Raub schuldig gesprochen. Die Richter-Senat unter dem Vorsitz von Landesgerichts-Präsident Friedrich Forsthuber spricht die Strafhöhe aus: Höchststrafe 20 Jahre!

78.100 Euro Schmerzensgeld bewilligt

Stefan Duta muss ferner jedem Opfer finanziellen Schadenersatz leisten, in Summe 78.100 Euro. Für das Opfer Skoda wurden 40.000 Euro zugesprochen, für Frau Hohenberger 24.400 Euro plus zusätzliche Schäden, die aus Langzeitfolgen entstehen können. Die Amerikanerin Pomarenning erhielt 8.700 Euro zugesprochen, Frau Leber 2.000 Euro, die Erben der mittlerweile verstorbenen Frau Groß 1.500 Euro, sowie das Opfer Hitzler 1.500 Euro.

Das wird hier deswegen in der Ausführlichkeit gezeigt, damit künftige Räuber, die des Lesens mächtig sind und das Internet bedienen können, verstehen, dass man keinem anderen ins Gesicht schlägt, ohne nicht nach der österreichischen Rechtsordnung 30 Jahre lang um Schmerzensgeld gepfändet zu werden. Hier gilt: Wer Aggressionsprobleme hat, zahlt. Der aktuelle Täter wird nach dem komplizierten Exekutionsrecht vermutlich bis ins Gefängnis gepfändet, so es der hiesige Gefängnisdirektor zulässt.

Zweittäter wurde überredet

Interessant am Raubfall ist der Zweittäter: Man meinte, dass er auch im Jahresbereich verurteilt wird, da er am 4. März 2014 beim “Doppelschlag” im 2. Wiener Bezirk auf zwei Frauen, die in der gleichen Bank Geld behoben hatten, als Komplize und Chauffeur mitmachte. Doch das Gericht läßt überraschend Milde walten. Man glaubt dem 26-Jährigen, dass er davon ausging, dass Duta keine Gewalt anwendet, sondern nur ein Trickdieb sei.

Da Sando Badoi bei keinem Übergriff direkt dabei war, sondern im Auto saß und den Ersttäter durch die Gegend chauffierte, folgen die Geschworenen nur mit 2:6 der Stimmen der Raubtheorie der Anklage, was zu wenig ist für eine Mitverurteilung im hohen Bereich. Die Geschworenen sehen jedoch in den Eventualfragen mit 8:0 einstimmig einen Diebstahlsvorsatz, und zwar mit 6:2 nach Gewerbsmäßigkeit. Daher wird der Rumäne Badoi, der in Rumänien, aber nicht in Wien Taxifahrer ist, weil er wie der Erstangeklagte kein Wort Deutsch spricht, nach “Gewerbsmäßigem Diebstahl” in der Beitragstäterschaft (§§ 127, 130 1. Fall, 12 StGB) zu acht Monaten verurteilt. Strafhöhe durch die Richter: 2.5 Monate unbedingt und 5.5 Monate auf Bewährung. Der Zweitangeklagte verspricht im Schlusswort über den Gerichtsdolmetsch, wieder nach Rumänien zurückzugehen. Sein Urteil ist rechtskräftig.

Stefan Duta nimmt sein Urteil auch an, jedoch sekundiert der Anwalt. Der Staatsanwalt ist mit dem Urteil von 20 Jahren für sieben Raube hoch zufrieden (“Höher gehts nicht”) und will schon Rechtsmittelverzicht machen. Als der Pflichtverteidiger drei Tage Bedenkzeit ansagt, beschränkt er sich auf die Formel “keine Erklärung”.

Möglich, dass es eine Strafberufung des Rumänen zur Urteilshöhe gibt. Aussichtsreich ist sie kaum. Das Urteil ist so gut wie rechtskräftig.

Marcus J. Oswald (Ressort: Landesgericht Wien, Aus dem Gerichtssaal)


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Ungar brachte seine Gemeindebauwohnung zur Explosion

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Warm Abtragen wollte ein ungarischer Mieter seine Hochhaus-Wohnung von Wiener Wohnen in der Brigittenauer Lände 170-172. (Foto: Oswald)

Warm Abtragen wollte ein ungarischer Mieter seine Hochhaus-Wohnung von Wiener Wohnen in der Brigittenauer Lände 170-172. (Foto: Oswald)

(Wien, im Juli 2014) Herr Jelinek von Tür 1 auf der Einserstiege im Gemeindebau hat am 12. Juli 2014 vermutlich einigen das Leben gerettet. Er drehte am frühen Nachmittag des Samstags einfach im Stiegenhaus den Hauptgashahn zu. 27 Mieter auf acht Etagen hatten schlagartig kein Gas mehr.

Karl Jelinek weiß wie das geht, er ist Installateur. Er darf es eigentlich nicht. Doch es war ein Notfall. Im dritten Stock drehte jemand durch.

Wenige Momente vorher trat der Ungar Herr Zoltan, den im Haus fast niemand kennt, weil er erst kurz hier wohnt, vor die Tür. Er hielt in der einen Hand eine Kerze und ein Feuerzeug, in der anderen Hand eine Hundeleine. Er klopfte bei seiner Nachbarin, eine 85-jährige Frau, und bat sie mit den Worten “Ich zünde jetzt die Wohnung an und beende mein Leben” den Hund zu übernehmen. Herr Zoltan war Hundeliebhaber. Die betagte Frau kannte sich nicht aus, was jetzt kommt. Sie begann zu zittern, nahm den Hund und lief so schnell sie konnte die Stiegen hinunter ins Erdgeschoß, wo Herr Jelinek wohnt. Auf der Einserstiege auf Tür eins.

Herr Zoltan ging in seine Wohnung zurück und entfachte in der Küche bald darauf tatsächlich ein offenes Feuer!

Herd aus Verankerung gerissen – bessere Strömung

Jeder Fachmann weiß, dass Selbstmord durch Wohnungsexplosion mit der klassischen Form am Gasofen – Sessel in die Ofenknöpfe klemmen und warten bis genug Gas ausstörmt – praktisch nicht möglich ist. Die Düsen lassen technisch viel zu wenig Gasvolumen durch und die Wohnung füllt sich damit nicht. Das wusste auch Herr Zoltan. Deshalb sorgte er vor. Er brach den Gasherd aus der Wand und ließ das Gas direkt aus dem Rohr strömen. Als er dachte, dass es genug sei, zündete er eine Kerze an. Er wollte sich verbrennen und sterben. Er war alkoholisiert und trank sich Mut an.

Ein 53-jähriger Mieter mit ungarischen Wurzeln hatte vor sich das Leben zu nehmen und ließ in der Küche Gas aus der Wand strömen. Mit einer Kerze entfachte er eine Explosion, die das Fenster aus der Verankerung riss und drei Etagen zu Boden schleuderte. Er überlebte und sitzt in Haft. (Foto: Gemeindebau Brigittenauer Lände 170-172, Einserstiege, Tür 11, Foto: Marcus Johann Oswald)

Ein 53-jähriger Mieter mit ungarischen Wurzeln hatte vor sich das Leben zu nehmen und ließ in der Küche Gas aus der Wand strömen. Mit einer Kerze entfachte er eine Explosion, die das Fenster aus der Verankerung riss und drei Etagen zu Boden schleuderte. Er überlebte und sitzt in Haft. (Foto: Gemeindebau Brigittenauer Lände 170-172, Einserstiege, Tür 11, Foto: Marcus Johann Oswald)

Es gab zwei Explosionen. Die Druckwelle warf gegen 15 Uhr das Fenster aus dem dritten Stock auf die Wiese dort, wo sich heute, 25. Juli 2014, fast direkt darunter vier Kinder zum Spielen aufhalten. Eine Hausbewohnerin von weiter unten erinnert sich an den 12. Juli. Sie saß am Balkon und rief spontan hoch: “Seids deppat! Wos hautsn es Sochen beim Fenster aussi?” Doch es wurden keine Sachen aus dem Fenster geworfen. Es war das Fenster.

Mieter drehte den zentralen Gashahn ab

Nach dem Knall drehte im Erdgeschoß Herr Jelinek, der Zählerkasten war schon geöffnet, mit einem kräftigen Ruck den Gashahn zu. Die Wohnung Nummer 11 brannte aus, aber es war nicht genug für eine Riesenexplosion und schon gar nicht genug, dass der 53-jährige Ungar Zoltan in Stücke gerissen wurde.

Indessen waren die Feuerwehr und Polizei mit vielen Wägen vor Ort. Die Mieterin im Stockwerk darunter hatte Glück, dass sie nicht zu Hause war. Die Feuerwehr spritzte ohne Steigleiter von Unten mit der Zielspritze Wasser durchs Fenster in die brennende Wohnung. Es war am Samstag Riesenaufruhr im Bau der “Wiener Wohnen”. Es war der erste Brand überhaupt seit Bestehen. Herr Zoltan scheiterte dem Vernehmen nach schon zum zweiten Mal mit einem Suizidversuch. Er wurde mit Handschellen von der Polizei aus dem Haus geführt. Seine Frau, nennen wir Sie Frau Zoltan, die ging schon am Vormittag. Im Haus munkelt man: Sie hat einen anderen. Herr Zoltan sieht das auch so. Deswegen wollte auch er gehen. Für immer.

Der Schaden nach der am 12. Juli 2014 vorsätzlich herbeigeführten Gasexplosion ist mit freiem Auge im dritten Stock erkennbar, aber nicht übermächtig. Es ist Herrn Jelinek zu verdanken, dass er geistesgegenwärtig den Hausgashahn im Hochhaus abgedreht und weiteres Ausströmen aus der offenen Gasleitung in der Brandwohnung verhindert hat. (Foto: Oswald)

Der Schaden nach der am 12. Juli 2014 vorsätzlich herbeigeführten Gasexplosion ist mit freiem Auge im dritten Stock erkennbar, aber nicht übermächtig. Es ist Herrn Jelinek zu verdanken, dass er geistesgegenwärtig den Hausgashahn im Hochhaus abgedreht und weiteres Ausströmen aus der offenen Gasleitung in der Brandwohnung verhindert hat. (Foto: Oswald)

Das Haus hat nun äußerlich einen sichtbaren Schaden. Die Lücke im Fenster wurde mit Brettern vernagelt. Kürzlich war eine Frau der “Wiener Wohnen” da und schaute sich die Wohnung an. Sie ist Innen vernichtet und unbewohnbar, Herr Zoltan muss dafür geradestehen. Die Mieter wollten wissen: “Was ist eigentlich, kommt der wieder in die Wohnung zurück?” Wiener Wohnen: “Die Wohnung gehört ihm noch immer.”

Eine Mieterin heute zum Journal: “Wissen Sie, das ist ein Sch…verein, diese Wiener Wohnen. Die machen in unserem Haus überhaupt nichts. Kürzlich malte im 8. Stock jemand neben seiner Eingangstür die Stiegenhausfarbe mit weißer Farbe nach, weil sich die Hausverwaltung um nichts kümmert und das ganze Haus verfallen lässt. Dann kamen sie und sagten der Mieterin, sie muss alles wieder in den vorigen Zustand herstellen. Dabei hat sie nur mit weißer Farbe nachgemalt, wo der Putz gebröckelt ist.”

Baumängel

Man beklagt sich im Haus über die alte Eingangstür, durch die im Winter der Wind pfeift. Die Konstruktion des Liftes sei eine komplette Schnappsidee des Architekten. “Wem so etwas einfällt!”, so eine Mieterin. “Wir haben einen Lift. Aber der fährt nur bis zum Halbstock. Dachten die nicht daran, dass Mieter älter werden? Acht Stufen ist für jemandem mit Krücken oder Rollstuhl zu viel. Das Haus ist nicht behindertengerecht. Einige zogen schon ins Pflegeheim, aber den Wiener Wohnen ist das egal.”

Dem Ungarn Zoltan Rozsnayi ist das sowieso egal. Er wohnte erst so kurz hier, dass nicht einmal sein Name in der Mieterliste im Schaukasten im Erdgeschoß eingetragen ist. Dort steht noch der Vormieter. Im Haus kannte ihn auch kaum jemand. Man sah ihn nur mit dem Hund gehen. Am 12. Juli 2014 wollte er die Schlüssel für immer abgeben und hat seine Wohnung zur Explosion gebracht, nachdem seine Frau am Vormittag des Samstags im Streit ausgezogen war und er wieder mit dem Saufen rückfällig wurde.

Alkoholprobleme

Sein Hund ist noch immer bei der Nachbarin. Er jedoch in der JA Josefstadt. Er wird nach vorsätzlicher Brandstiftung angeklagt werden. Weil Österreich nach Musalek “ein großes Wirtshaus” ist, wird wegen seiner Alkoholisierung ein Gutachten zu ihm erstellt, ob er zur Tatzeit beeinträchtig war oder gar zurechnungsunfähig. Es geht um die Bemessung seiner individuellen Schuld. Der weibliche Max Friedrich der Zehnerjahre, Doppeldoktor Gabriele Wörgötter, die derzeit wohl vielbeschäftigste Gerichtsgutachterin in Wien, wird die Expertise erstellen.

Die Wiener Wohnen hält ihm solange die Wohnung in der Brigittenauer Lände 170-172 auf der Einserstiege im dritten Stock warm, die er warmabtragen wollte. Bis zum Ende des Gerichtsverfahrens wird sie nicht nachbesetzt, weil die Haftung zur Sanierung erst im Strafprozess geklärt werden kann. Auch danach wird es der Ungar schwer haben, seinen 26 Mitparteien im Stiegenhaus in die Augen sehen zu können.

Wer lebt schon gern mit einem psychisch labilen Brandstifter unter einem Dach?

Marcus J. Oswald (Ressort: Bezirksgeschehen, 20. Bezirk, Crime)


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VGT zeigt den Parlamentarier Schmuckenschlager an – Nittel stellt ein

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(Wien, im Juli 2014) Der VGT (Verein gegen Tierfabriken) zeigte am 12. Juli 2014 den niederösterreichischen parlamentarischen Abgeordneten, Landwirt und Bauernbündler Johannes Schmuckenschlager an. Er ist seit 2008 bei monatlichen Bruttobezügen von weit über 15.000 Euro für den Wahlkreis Klosterneuburg (NÖ) im Nationalrat und sitzt aktuell, in der 25. Legislative, bezeichnenderweise unter anderem im “Immunitätsausschuss”. Ausgestattet mit der Immunität des Abgeordneten, vielleicht auch eingespritzt vom Weingut zu Hause, nimmt er den Mund ziemlich voll.

Stammtisch-Rhethorik

Am 9. Juli 2014 hat er allen Ernstes im Parlament und damit auch im ORF III-Fernsehen – dieser Sender überträgt im Sinne der Transparenz die Sitzungen durchgängig und in Echtzeit – seinen Verschwörungstheorien freien Lauf gelassen und gesagt, es war 18 Uhr 20: “Herr Minister [Stöger, Anm.] und der Kanzler [Faymann] werden hier eindeutig von kriminell agierenden Organisationen genötigt hier nicht weiter zu gehen in dieser Verordnung [Besatzdichten von Mastflügel zu erhöhen, Anm.].”

Diese Worte, aus dem Mund des Volksvertreters waren im Fernsehen klar und deutlich zu vernehmen, denn der ORF verwendet Mikrophone (meist von Neumann oder Shure), die pro Stück 3.000 Euro kosten und Sprache glasklar abbilden.

Anzeige durch DDr. Martin Balluch

Martin Balluch als Obmann des Vereins VGT, der die Parlamentsdebatten aufmerksam verfolgt, brachte das Gehörte natürlich zur Anzeige. Die Anzeige ist sehr kurz gehalten. Er verweist im Anzeigencorpus nicht einmal darauf, dass sein Verein und die Aktiven des Vereins heuer im Mai mehrfach freigesprochen wurden und der gesamte vieljährige Ermittlungs- und Verfahrensprozess gegen den Verein in drei Freisprüchen endete (siehe Schweinebefreiung-Freispruch, Hauptprozess-Freispruch und Email-Freispruch).

Daher kann, ist man bei einigermaßen klarem Verstand, was von einem Parlamentarier angenommen werden darf, in keiner Weise und zwar in allerkeinster Weise von einer „kriminell agierenden Organisation“ gesprochen werden, wie das Johannes Schmuckenschlager öffentlich im Fernsehen macht. Dazu muss man keiner Sprachpolizei angehören, die sauberen Umgang mit Worten fordert. Das gebietet klarer Verstand. Und zweitens sollte der Parlamentarier Schmuckenschlager auch ein wenig vorsichtig sein, wie leichtfertig er das Wort „nötigen“, das ein juristisch belegter Begriff ist, verwendet.

Anzeige nach Verleumdung und Übler Nachrede

Jedenfalls: Die Anzeige wurde drei Tage später, am Samstag, den 12. Juli 2014 vom VGT-Obmann Balluch formuliert und abgeschickt. Dieser fühlt sich angesprochen und spricht darin den § 297 Abs 1 2. Fall an, in dem jemandem wissentlich eine strafbare Handlung unterstellt wird, obwohl man annehmen kann, dass ein Parlamentarier, der parlamentarische Mitarbeiter hat und aus der politischen VP-Vorfeldorganisation Bauernbund stammt, wissen muss, dass alle Mitstreiter des VGT-Vereins im Mai in Wiener Neustadt freigesprochen wurden und nichts hängen blieb, was man sich in der Anklagebehörde in Wiener Neustadt vorgestellt hat.

Man muss es wiederholen: Ein Parlamentarier mit einem Stab bezahlter parlamentarischer Fachmitarbeiter, die ihm die Dinge ausdrucken und vorlegen, ein Mann in der gesetzgebenen Körperschaft, der jahrein- und jahraus im politischen Milieu lebt, muss wissen, was in seinem Fachgebiet, der Landwirtschaft und in den angrenzenden Gebieten, läuft. Auch juristisch.

Johannes Schmuckenschlager hat also gewußt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gewußt, dass alle VGT-Aktiven im Mai in drei Prozessen freigesprochen wurden.

Dennoch verleumdet er die Aktiven des Vereins und stellt in Stammtisch-Manier eine der Wirklichkeit gegenläufige These von der “kriminellen Organisation” weiterhin in den öffentlichen Raum (9, Juli 2014). Er tut es im Wissen (wissentlich), dass das nicht so ist, weil alles schwarz auf weiß jahrelang bei Gerichten abgehandelt wurde und in großer Öffentlichkeit bekannt ist. Wer so handelt, wie der Parlamentarier Schmuckenschlager, handelt im Vorsatz. In der Rechtspraxis nennt man das: bedingter Schädigungsvorsatz.

Wissentlichkeit, Vorsatz, Kenntlichkeit

Dabei ist es aus Sicht des Journals WIEN EXTRA vollkommen unerheblich, ob Schmuckenschlager den Verein VGT namentlich und expressiv verbis nennt. Die “Kenntlichkeit”, in mehreren OGH-Urteilen ausjudiziert, ist auch gegeben, wenn man jemanden nicht namentlich nennt. Zudem gab es in Österreich nur einen “Tierschützerprozess” gegen einen Verein, nicht gegen andere. Es gab nur einen Tierschutz-Prozess nach “krimineller Organisation”, daher ist Kenntlichkeit auch in der Unausgesprochenheit des Vereinsnamens gegeben. Zudem verweist Balluch in der Anzeige auf den Prospekt im Hintergrund: Es geht um eine landwirtschaftliche Verordnung zur Erhöhung der Besatzdichten. Der VGT-Verein tritt (im Sinne des Tierschutzes) als einziger Verein offen dagegen auf.

Die Anzeige wurde bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht. Sie lautet auf Verleumdung (§ 297 Abs 1 2. Fall StGB) und Üble Nachrede (§ 111 StGB). Man forderte die Aufhebung der Immunität des Abgeordneten Johannes Schmuckenschlager, was möglich ist, selbst wenn er im Ausschluss für Immunitätsfragen sitzt.

Womit man zu Maria-Luise Nittel kommen muss.

Beitrag folgt zur Gänze!


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HEUTE sucht Redakteur für Wien

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Sie wohnen in Wien, Sie sind kein Hassposter, Sie schreiben gern? Bewerben Sie sich bei HEUTE! (Foto: Inserat vom 17. Juli 2014, Archiv Oswald 1090)

Sie wohnen in Wien, Sie sind kein Hassposter, Sie schreiben gern? Bewerben Sie sich bei HEUTE! (Foto: Inserat vom 17. Juli 2014, Archiv Oswald 1090)

(Wien, im Juli 2014) Gehören Sie zu den 99 Prozent der Menschen, die sich für 1 Prozent der Dinge in ihrer Umgebung interessieren? Sind Sie die Sorte Mensch, die damit zufrieden ist, wenn sie weiß, was die Ehefrau, der Ehemann, die Tante, der Onkel, der Opa, die Oma, die Nichte und der Neffe machen und die darauf hofft, dass es allen gut geht und Sie selbst bald in Pension gehen können, damit Sie im Gartenhaus sitzen und dem Gras beim Wachsen zusehen können?

Mister 99 % gesucht

Oder gehören Sie zu den 1 Prozent der Menschen, die sich für 99 Prozent des Geschehens in ihrer Umgebung interessieren, die auf Privatleben verzichten und in der öffentlichen Aufgabe des Erklärens der Welt, und was diese im Innersten zusammenhält, aufgehen? Wenn dieses zutrifft, sind Sie der geborene Journalist.

Sie haben zudem das, was der Archivleiter des ORF, Peter Dusek, als Grundlage für den Beruf definierte: Ein “emotionaler Rationalist” sein, der Verstand und lebenbejahende Animo miteinander verbinden kann? Umso besser!

Nun besteht die Möglichkeit, dass Sie sich bei der Tageszeitung “HEUTE” bewerben. Diese Zeitung hat nach sieben Jahren Bestand mittlerweile quer durch alle gesellschaftlichen Klassen viele Leser und ein großes Vertriebsnetz.

Zum Ausbau des Wiener Bereiches sucht die Blattmacherin Eva Dichand, entgegen dem Trend im Mediensektor, dass beim “Standard” (fünfzehn), in der “APA” (zwanzig), bei “Wirtschaftsblatt” (eine Handvoll) und “Presse” (einige) Redakteure gekündigt wurden, nun einen männlichen oder weiblichen Redakteur.

Wien ist das Thema

Um bei “HEUTE” in der Wiener Redaktion bestehen zu können, müssen Sie sich für Vieles interessieren, denn sie arbeiten nicht am Land, wo die Story des Tages ist, dass der Nachbarhund zu laut bellt und den heiligen Schlaf eines anderen Nachbarn stört. In Wien geht es um andere Würste. Hier ist Hauptstadt und das Jahreshaushaltsbudget, das von den politischen Kräften jährlich zur Verteilung gebracht wird, beträgt 12 Milliarden Euro. Allein das Gesundheits- und Sozialwesen verschlingt pro Jahr knapp 3,8 Milliarden Euro. Zu diesen Themen, dem Geld grundsätzlich, dem Straßenbau, dem (teuren) Spitalswesen (allein das AKH kostet pro Jahr 1,1 Milliarden Euro), dem Sozialwesen (240 Millionen Euro Budget), dem Pflegewesen, dem Wohnbauwesen, dem Schulwesen und vieles mehr gibt es allein aus der Tatsache, dass 12 Milliarden eine Stange Geld sind, die nicht ohne mediale Kontrolle verteilt werden dürfen, viel zu berichten.

Wenn Sie einer dieser 1-Prozent-Menschen sind, die sich für mehr als Ihr kümmerliches Privatleben interessieren, sondern für ihr gesellschaftliches Umfeld, dann sind Sie sicher bei der “HEUTE” gut aufgehoben.

15 x 2.500 Euro = 37.500 Euro

Schreiben können Sie dort jedoch nicht viel, der Platz ist eng. Es bleibt bei Zigarettenschachtelgröße. Doch die Leute lesen auch nicht viel. Sie wollen knapp informiert werden. 2.500 Euro Gage ist nicht viel, allerdings werden Journalisten 15 Mal im Jahr bezahlt und es ist das Einsteigergehalt. Ein Joachim Riedl hat auch einmal klein angefangen, heute steht er bei 7.000 Euro. (Allerdings nicht bei der “HEUTE”, sondern bei der “ZEIT”).

Bei einem Publizistikpreis können Sie sich mit Beiträgen in der HEUTE leider nicht bewerben. (Foto: Bucharchiv Oswald)

Bei einem Publizistikpreis können Sie sich mit Beiträgen in der HEUTE leider nicht bewerben. (Foto: Bucharchiv Oswald)

Das Thema Überschriften müssen Sie bei der HEUTE intus haben. Das Buch von Wolf Schneider hilft. Es sei denn, sie sind ein Naturtalent und schütteln die guten Überschriften aus dem Handgelenk. Wer ungelerntes Naturtalent ist, ist im Journalismus ein Glückskind. Der Rest muss sich sein Können jahrelang hart erarbeiten. (Foto: Bucharchiv Oswald)

Das Thema Überschriften müssen Sie bei der HEUTE intus haben. Das Buch von Wolf Schneider hilft. Es sei denn, sie sind ein Naturtalent und schütteln die guten Überschriften aus dem Handgelenk. Wer ungelerntes Naturtalent ist, ist im Journalismus ein Glückskind. Der Rest muss sich sein Können jahrelang hart erarbeiten. (Foto: Bucharchiv Oswald)

Boulevardzeitung nicht Schlecht Reden

Zum Thema Boulevardzeitungen ein paar aufmunternde Worte. Man sollte sie nicht nur Schlecht reden.

Der Autor dieser Zeilen hat sich immer für Boulevardzeitungen ausgesprochen und deswegen mit vielen Leuten zerstritten. Es begann auf der Uni in den 1990-er-Jahren (Publizistik Wien), wo man in Seminaren zu gedruckten Massenmedien ein ganzes Semester lang nur abschätzig über die “Kronen Zeitung” oder die “Bild Zeitung” gesprochen und Dämonen an die Wand geworfen hat. Dass diese Blätter damals schon kommerzielle Erfolge und Arbeitsplatzgarantien waren, spielte in den Augen der Universitätslehrer keine Rolle.

Als der Autor dieser Zeilen einmal in einem solchen Seminar gegen das dauernde Hochstilisieren von „Presse“ und „Standard“ ansprach und hinterfragte, warum man in den Seminaren nur Zeitungsmacher der sogenannten “Qualitätsmedien”, aber nie welche von den Boulevardmedien zum Dialog einlädt, wurde er beinah von der Uni geworfen. Redet man mit Wissenschaftern, ist nur von der „Qualitätspresse“ die Rede, und wenn man dann einmal im Gespräch die „BILD“-Zeitung oder die “SUN” lobt, bricht der Kontakt mit diesen Leuten komplett ab.

Das Wort Massenmedien enthält bezeichnenderweise das Wort „Masse“ und das impliziert, dass es um kleinste gemeinsame Nenner innerhalb einer sozialen Entität, genannt Bevölkerung, geht, die viele Leute erreichen sollen. Dazu muss man auch auf Bedürfnisse reagieren. Boulevardmedien tun das.

Wer bei der HEUTE arbeitet, braucht ein gutes Zahlengedächtnis. (Foto: Cover HEUTE, 12. Jänner 2009)

Wer bei der HEUTE arbeitet, braucht ein gutes Zahlengedächtnis. (Foto: Cover HEUTE, 12. Jänner 2009)

Die intelligentesten Menschen, Ärzte, Lehrer, Doktoren, akademische Beamte beginnen in der Regel die „Kronen Zeitung“ von Hinten zu lesen: Beim 15-seitigen „Sport“. Der verstorbene Herausgeber Dichand Senior hat immer Kritik geübt, dass in seinem Blatt so viel Sport steht, aber er hat sich der Mehrheit der Leser und Abonnenten gefügt, die das lieben. Wirft man den Blick nach London, stellt man fest, dass auch die Londoner “Times” täglich bis zu zwanzig (!) Seiten “Sport” hat. Die Abteilung “Sport” ist eine große Einheit einer Boulevardzeitung, weil man über das parteifreie, ideologiefreie Thema Sport sehr leicht ins Gespräch kommt.

Boulevardzeitungen bedienen eingeübte Rituale des täglichen Lebens. Sie müssen haben: Ein Horoskop. Das deshalb, weil viele Menschen wissen wollen, wie heute „die Sterne stehen“. Stehen sie gut, ist es gut. Es sind kleine Bedürfnisse des Alltags. Doch wenn sie den sozialen Frieden sichern, soll es Recht sein.

Bei der HEUTE darf man mit Zahlen nicht durcheinander kommen, vor allem, wenn sie hoch sind.  (Foto: Cover HEUTE, 4. April 2009)

Bei der HEUTE darf man mit Zahlen nicht durcheinander kommen, vor allem, wenn sie hoch sind. (Foto: Cover HEUTE, 4. April 2009)

Ferner interessiert die Leute Klatsch und Tratsch der Promis. Die „Österreich“ bedient das sehr ausführlich, die „Krone“ knapp auf einer Seite, die „Heute“ auf zwei oder mehreren Seiten. Es sind Geschichten über Leute, die man (aus Fernsehen oder Shows) kennt, die einen selbst aber nicht kennen. Mit Klatschgeschichten wird der Voyeurismus des Menschen auf natürliche Weise unidirektional bedient: Man kann in die Schlaf- und Wohnzimmer, Kleiderkästen oder Seelenleben der Promis hineinschauen, ohne dass diese zurückschauen können. Der Autor dieser Zeilen liebt Klatschgeschichten zu Promis und er liest sie nicht nur gern, sondern sammmelt sie sogar!

Zahlen, auch in Prozenten ausgedrückt, spielen bei der HEUTE eine große Rolle. (Foto: Cover HEUTE, 16. April 2009)

Zahlen, auch in Prozenten ausgedrückt, spielen bei der HEUTE eine große Rolle. (Foto: Cover HEUTE, 16. April 2009)

In eine gute Boulvardzeitung gehört, ob es gefällt oder nicht, viel „Blut und Blech“, das sind Geschichten zu Kriminalität und Unfällen. Das Blut muss in der Boulevardzeitung spritzen. Kriminalgeschichten entsetzen den Menschen, insgeheim erregen sie ihn, manchmal regen sich Leser furchtbar auf und beziehen Stellung. Gute Boulevardmacher wissen, dass man mit Schauder und Sensation trefflich spielen kann und dass es die tägliche Dosis braucht, weil das Leben zu kurz ist, um alles auszulassen.

Die Unfälle sind Tragödien des Alltags und gehören in jedes Boulevardblatt. Eine erfahrene Boulevardzeitung wie die „Kronen Zeitung“ pflegt bei diesen Themen Mitgefühl in Form respektvoller Nachrufe mit Passbild der Verunglückten. Das ist teilweise sehr subtil und leise geschrieben, da es nun einmal unbegreiflich ist, wenn ein 20-Jähriger um 18 Uhr an einem Freitag abends außer Haus geht und um 4 Uhr morgens mit dem Auto an einem Baum pickt. Mit diesen Nachruf-Berichten, die eigentlich nur für die betroffenen Angehörigen bestimmt sind, wird gemeinsame Trauerarbeit geleistet und das verbindet die Leserfamilie. Die freiwilligen Helfer werden gelobt, das Ehrenamt gestärkt, die Rettungskette, kurz, die Solidarität untereinander bei allem sonstigen Nebeneinander, im Notfall öffentlich beglaubigt.

Im Zweifelsfall sind Boulevardblätter für die Katholische Kirche. Die Erklärung liegt auf der Hand: Es geht um mehrheitsfähige Standards, die die Grundlage für ein Massenblatt sind. Ein Standard ist, dass mehr als 90 Prozent der Österreicher römisch-katholisch sind. Auch das muss man akzeptieren, wenn man in einem Boulevardblatt arbeitet: Ein wenig spiritistisch angehaucht und anti-aufklärerisch veranlagt muss man gestrickt sein. Die ganz große Revolte gegen die Kirche ist in der HEUTE (detto KRONE) nicht möglich, da die Kirche zum Beispiel nach wie vor der größte Immobilienbesitzer Österreichs ist und auch sonst die Leute an und in der Hand hat. (Foto: Cover HEUTE, 17. Juli 2009)

Im Zweifelsfall sind Boulevardblätter für die Katholische Kirche. Die Erklärung liegt auf der Hand: Es geht um mehrheitsfähige Standards, die die Grundlage für ein Massenblatt sind. Ein Standard ist, dass mehr als 90 Prozent der Österreicher römisch-katholisch sind. Auch das muss man akzeptieren, wenn man in einem Boulevardblatt arbeitet: Ein wenig spiritistisch angehaucht und anti-aufklärerisch veranlagt muss man gestrickt sein. Die ganz große Revolte gegen die Kirche ist in der HEUTE (detto KRONE) nicht möglich, da die Kirche zum Beispiel nach wie vor der größte Immobilienbesitzer Österreichs ist und auch sonst die Leute an und in der Hand hat. (Foto: Cover HEUTE, 17. Juli 2009)

Ein Sektor wird von Boulevardblättern (zurecht) wenig gepflegt: Wirtschaft. Leser wissen, dass sie wenig Geld in der Tasche haben, dazu brauchen sie keine Zeitung in der Hand. Das latent aktuelle, aber nie brisante Thema Religion wird kunstvoll umschifft und ausgeklammert, da es nicht einfach in Pro- und Contra-Positionen darstellbar ist. Man nimmt die Dulder-Position ein. Hingegen ist ein bisschen Internationale Promi-Politik aus dem Ausland in jeder Boulevardzeitung enthalten: Leadership-Stars wie Obama, Putin, Merkel oder der Cavaliere kommen vor, aber auch die Negativstars mit Diktatorship wie Kim II, Gaddafi und Söhne, Assat und andere. Gut und Böse nach einfachem Muster wird bedient. Da Zwischenthemen komplex (Türkei/Kurden, Israel/Palestina, China/Tibet, Indien/Pakistan), lässt man Solches am Besten aus.

Auch Madoff (150 Jahre Haft) schaffte es auf die Wiener Titelseite. Hauptaufreger an diesem Tag war aber der Exekutor im Parlament. (Foto: Cover HEUTE, 30. Juni 2009)

Auch Madoff (150 Jahre Haft) schaffte es auf die Wiener Titelseite. Hauptaufreger an diesem Tag war aber der Exekutor im Parlament. (Foto: Cover HEUTE, 30. Juni 2009)

Die österreichische Innenpolitik ist so großartig nicht. Daher beschränkt sich jede Boulevardzeitung auf eine Hammer-Schlagzeile pro Tag mit den üblichen Bluthochdruck-Themen wie Sicherheit, Kriminalität, Heer, Asyl, Wetter oder Stau. Wie man die gute Schlagzeile macht, hat man entweder im Blut oder man liest Bücher, bis man es kann.

Boulevardzeitungen können etwas, vor allem haben sie: Leser, Frequenz, Zugriffe, Antizipation. Die „Heute“, die nun jemanden aus Wien sucht, hat seit November 2013 die tägliche 1.000.000 Leser-Marke durchbrochen (laut Rechenschlüssel der Media-Analyse). Das ist ein gehöriges Pfund, das man einsetzen kann, um etwas hochzujubeln oder niederzuschreiben.

Investitionen im Webbereich

Auch sonst brummt das Geschäft mit den Inseraten: Eigen-Berechnungen zu Folge macht die Zeitung pro Monat eine Million Euro Umsatz mit Inseraten. Kapital investiert die Macherin Eva Dichand hauptsächlich in Internet, sie führte das im Jahr 2013 in mehreren Fachzeitschriften in langen Interviews aus, warum (in den Zeitschriften „Bestseller“, „Extradienst“, „Der Österreichischen Journalist“; die Interviews liegen im Archiv und wurden nun nicht extra noch einmal gelesen).

Zum Beispiel kaufte man um rund zehn Millionen Euro die Plattform netdoktor.at, die fachkundige Gesundheitstipps gibt.

Alles in Allem: Viel Glück bei Ihrer Bewerbung!

Marcus J. Oswald (Ressort: Medien)


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City-Zündler wird nach Brandstiftung, Drohung und Betrug angeklagt

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(Wien, im Juli 2014) Werner Crauss ist ausgenüchtert, mittlerweile nicht mehr im Franz Josef Spital zur Genesung, sondern in der Justizanstalt Josefstadt. Das Haus, in dem der Wohnungsbrand gewütet hat, Marc Aurel Straße 2, ist mittlerweile beinahe wieder hergestellt. Die Gerüste stehen noch, fehlt nur noch der Anstrich. Die Anklage gegen den mutmaßlichen Verursacher des Feuers mit einem Todesopfer ist auch fertig und sie birgt in der Fülle der Vorwürfe und bösen Absichten einiges an Sprengstoff.

Beitrag folgt morgen!


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