(Wien, im Juli 2014) Zu erweiterter Bekanntheit kam Mag. Dr. Gabor Pesti, der in besseren Zeiten einmal in der Kanzlei “Consultatio” bei Hannes Androsch gearbeitet hatte, als er im Jahr 1992 an einem Komplott mitgewirkt hatte, das zum gewaltsamen Tod des Wiener Filmstudiobesitzers Fritz Köberl führte. Köberl wurde in eine Falle nach Budapest gelockt und dort auf dreifache Weise getötet (erdrosselt, erstochen und erschossen) und schließlich auf fünf Kontainer in der ungarischen Hauptstadt verteilt. Nur weil ein Obdachloser Hunger hatte und in den Kübeln stierlte, wurde überhaupt noch ein Teil des Opfers entdeckt (es war eine Hand), in der Folge alle 17 Teile und zusammengelegt auf einem weißen Tuch, und man stellte fest, dass es der vollbärtige Wiener Köberl ist, einst Geschäftspartner des Helmut Frodl.
Lauter Fall
Der Fall ist weidlich bekannt, das Medienrecht kann keinen der Beteiligten mehr schützen, die Zeiten haben sich geändert, als alte Fälle nur bei Bildungsbürgern und in Kriminalkommissariaten in den Buchregalen standen. Heute gibt es das Recht auf Vergessen, aber nicht bei so was und daher kann man nicht sagen, es war nie, Strafe abgesessen, fangen wir von vorne an. Es gibt zwei Arten von Tötungen, die leisen und die lauten. Der Tod des Fritz Köberl war ein extrem lauter Tod und der Nachhall ist entsprechend groß.
Daher kann man nicht Gabor Pesti sagen und wegdenken, dass er gemeinsam mit dem Helmut Frodl diese Tat begangen hat. Das war sicher auch der Grund, warum es nach der lebenslangen Strafe für Gabor Pesti schwierig war, wieder Akzeptanz zu finden. Er saß rund 16 Jahre der Strafe ab und ließ sich im Jahr 2009 im Norden Wiens nieder, um im alten Gewerbe der Steuer- und Wirtschaftsberatung weiterzumachen.
Konflikte
Ruft man dort heute an, ist das Telefon stillgelegt. Stattdesssen hat er seit zwei Jahren mit mehreren Personen Konflikte. Es geht um häusliche Auseinandersetzungen, wobei er das Opfer war, und von ihm die Anzeige erstattet wurde, bis zu Betrugsvorwürfen mehrerer Ungarn im Jahr 2013 und Drohungsvorwürfen im heurigen Jahr. Pesti ist für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Der mittlerweile 67-Jährige, auf Bewährung entlassen (Bewährungszeit nach Lebenslang bedeutet zehn Jahre), ist aktuell mit Ermittlungen in fünf Themenkreisen nach Betrug und Schwerer Betrug, Verleumdung, Nötigung und Schwere Nötigung konfrontiert. Er hat sich einen Anwalt genommen und wird von Richard Soyer betreut. Der ist heute außer Haus.
Marcus J. Oswald (Ressort: Polizei)
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